Bochum. . Zwei junge Bochumer sind wegen eines Raubüberfalls auf zwei Kinder zu Freiheitsstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Tatort war ein U-Bahn-Tunnel.
Einen hinterlistigen Raubüberfall in einem U-Bahn-Tunnel müssen zwei junge Bochumer mit Freiheitsstrafen büßen. Das Landgericht setzte diese am Donnerstagnachmittag aber zur Bewährung aus.
Drohung, die Kinder vor den Zug zu werfen
Die zur Tatzeit im vorigen Mai 15 und 21 Jahre alten Täter hatten in der Innenstadt zwei damals 12-jährige Jungen kennengelernt. Mit Softair-Pistolen, die so genannten Erben-Pistolen ähnelten und den Älteren gehörten, schossen diese spielerisch herum. Aus Spaß wurde dann aber bitterer Ernst. Unter einem Vorwand lockten die Älteren die beiden Kinder in den abgesperrten Tunneleingang der U35 in der Station Waldring. Dort würden sie Süßigkeiten versteckt haben, schwindelten die Täter. Die Kinder gingen tatsächlich hinter die Absperrung in die Tunnelröhre. Dort wurden sie dann ausgeraubt.
Der heute 16-jährige Täter forderte von den Kindern, ihre Handys herzugeben, sonst werde man sie vor einen Zug werfen. Außerdem hatten die Täter immer noch ihre Pistolen. Aus großer Angst heraus rückten die Opfer damals ihre Telefone heraus. „Sie weinten und zitterten“, sagte die Richterin im Urteil. Sie seien „völlig verstört und aufgelöst“ gewesen. Unter dem Verbrechen litten sie psychisch auch später noch.
Beide Angeklagten müssen je 200 Sozialstunden ableisten
Beide Täter waren damals kurz nach der Tat von der Polizei gefasst worden. Eines der Handys wurde in einem Gebüsch in Tatortnähe gefunden, das andere gilt als verloren.
Der 16-Jährige wurde zu 21 Monaten Jugendstrafe auf Bewährung und 200 Sozialstunden verurteilt. Darin eingerechnet ist eine Vorstrafe. Der heute 22-Jährige bekam 18 Monate Haft auf Bewährung. Auch er muss 200 Sozialstunden ableisten. Beide haben sich bei den Opfern im Gerichtssaal entschuldigt, nur eines nahm dies an.