Bochum. . Vor dem Bochumer Landgericht begann der Prozess wegen eines schweren Raubüberfalls auf einen Supermarkt im Ruhr-Park. Beute: 43.000 Euro.

Der spektakuläre Raubüberfall auf den großen „Kaufland“-Supermarkt im Bochumer Ruhr-Park wird vor dem Landgericht wohl nicht so schnell geklärt werden. Der Verteidiger des Angeklagten (30) erklärte zum Prozessauftakt, dass dieser an einem späteren Verhandlungstag zwar etwas zu den Vorwürfen sagen wolle, aber kein Geständnis ablege.

Am Abend des 12. November 2011 waren fünf mit Sturmhauben maskierte und schwer bewaffnete Räuber kurz nach Ladenschluss gegen 22.10 Uhr in den Markt gestürmt und hatten die Tageseinnahmen erbeutet. Die Anklage spricht von exakt 43.821,38 Euro. Zuvor hatten die Gangster in Dortmund einen Audi gestohlen und am Busbahnhof des Ruhr-Parks einen Gullydeckel aus der Fahrbahn gehoben. Damit warfen sie die Scheibe einer Notausgangstür ein. Sie trugen Handschuhe, eine Schusswaffe, eine Axt, Brecheisen und Baseballschläger und bedrohten das Personal. Laut Anklage rief einer: „Das ist ein Überfall. Alle auf den Boden legen!“ Als eine Frau die Polizei anrufen wollte, richtetet einer der Verbrecher seine Schusswaffe auf sie, so dass sie den Hörer wieder auflegte. Dann traten die Räuber eine Tür zum Kassenraum auf, packten das Geld aus dem Tresor ein und verschwanden.

DNA-Treffer belastet den Angeklagten

Äußerlich verletzt wurde niemand. Doch eine Angestellte ist wegen psychischer Folgen bis heute arbeitsunfähig und in ärztlicher Behandlung. Sie habe schwere Angstzustände, sagte der Staatsanwalt.

Auf die Spur des Angeklagten, eines Berliners, kam die Polizei über einen DNA-Treffer. Eine Blutspur von ihm fand man an der zerstörten Tür. Weitere Tatverdächtige sind bis heute unbekannt.

Der 30-Jährige verbüßt zurzeit wegen schweren Bandendiebstahls eine Strafe von 6,5 Jahren. Das Landgericht Berlin hatte ihn dazu im Jahr 2013 verurteilt.

Der Prozess wird fortgesetzt.