Bochum. . 300.000 Bürger in Bochum wählen im Herbst einen neuen Oberbürgermeister. Sieben Kandidaten stehen bereits fest. Die Stadt indes sucht Wahlhelfer.

Am 20. Oktober endet die Dienstzeit von Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD, 66). Einen Tag später wird die neue Chefin, der neue Chef im Bochumer Rathaus das Kommando übernehmen. Rund 500.000 Euro wird der Stabwechsel, die Wahl am 13. September, kosten. Das teilte Stefan Heimrath vom Büro für Angelegenheiten des Rates und der Oberbürgermeisterin (OB) Montag mit. Die Kosten für eine mögliche Stichwahl am 27. September seien in der Rechnung bereits enthalten, hieß es gestern.

Der parteilose Wolfgang Wendland (52), Sänger der Punk-Band „Die Kassierer“, ist bislang der einzige Kandidat, der sich im Rathaus bereits aktenkundig für das Amt beworben hat. Aus gutem Grund. Er ist nämlich jemand, der eine besondere Hürde überspringen musste. Weil er keiner der im Rat vertretenen Parteien angehört, musste er 420 Unterschriften von Unterstützern vorlegen.

Die Zeit drängt nicht

Nahezu abgeschlossen ist die Kandidatensuche bei den Etablierten. Am Montag teilte die Linkspartei mit, dass sie mit Horst Hohmeier (64) ins Rennen gehen wird (s. Bericht oben rechts). Vorab bekannt waren die Kandidaturen von Thomas Eiskirch (44, SPD), Klaus Franz (62, CDU), Monika Engel (57, Grüne), Wolf-Dieter Liese (57, AfD) und Jens Lücking (50, Freie Bürger).

Gut möglich aber, dass Kandidaten folgen. FDP und Stadtgestalter überlegen noch und auch die Kandidatur weiterer parteiloser Personen ist nicht ausgeschlossen. Die Zeit drängt jedenfalls nicht. Vorschläge sind bis zum 27. Juli, 18 Uhr, möglich. Zu diesem Zeitpunkt müssen aber dann alle erforderlichen Unterlagen im Wahlamt abgegeben worden sein.

Rund 300.000 Namen im Wählerverzeichnis

Obwohl es bis zur Wahl noch 166 Tage sind, laufen bei der Stadt die Vorbereitungen auf Hochtouren. 248 Wahllokale müssen benannt und 3000 Wahlhelfer bestimmt werden. 1200 davon werden aktuell noch gesucht. „Für den Einsatz in einem Wahlbüro gibt es 40 Euro“, sagt Stefan Heimrath, wohlwissend, dass dies für einen Sonntagsdienst nicht mehr als eine kleine Anerkennung ist. Wer im Briefwahlzentrum am Neuen Gymnasium hilft, bekommt 20 Euro, da der Einsatz dort deutlich kürzer ist. Interessierte melden sich unter 910-5046 oder -5056.

Das Wählerverzeichnis mit rund 300.000 Namen wird am 9. August erstellt. Kurz danach gehen die Wahlbenachrichtigungen raus, die auch für die Stichwahl gelten. Sollte am 13. September keiner der Kandidaten 50 Prozent plus X erreichen, werden die Urnen 14 Tage später erneut aufgestellt. In die Stichwahl gehen dann die beiden Personen, die am 13. September vorn lagen.