Bochum. . Zontaclub zeichnet RUB-Studentin Annika Schneider aus. Vereinigung fördert Frauen, die sich für eine bessere Lebenssituation von Frauen einsetzen.

Diesen „Titel“ kann ihr keiner mehr nehmen. Ihr Leben lang wird Annika Schneider die erste Frau sein, die den Zonta-Wiwi-Preis bekommen hat. Es ist vor allem auch eine Auszeichnung für das besondere gesellschaftliche Engagement einer Absolventin des Bachelor-Studiengangs an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft (Wiwi) der Ruhr-Universität. Die Fakultät hat zusammen mit Zonta Bochum den Preis in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt. Zonta ist ein weltweiter Zusammenschluss berufstätiger Frauen in verantwortungsvollen Positionen, die sich dafür einsetzen, die Lebenssituation von Frauen im rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Bereich zu verbessern.

In diese Richtung geht/denkt auch Schneider. Sie sollte sich in ihrer Bewerbung für den Preis auch zur Stellung der Frau in der Gesellschaft äußern. „Meine Überlegung war: ich bin Wirtschaftstudentin. Im Ausland darf man nicht überall als Frau Wirtschaft studieren. Ein weiteres, dass es schwierig ist, sich als Frau in der Wirtschaft zu behaupten. Ich möchte die Frauen in der Wirtschaft repräsentieren.“ Sie bekam den Preis allerdings auch, weil sie sich, so die Begründung der „Jury“, „neben hervorragenden Leistungen im Bachelorstudium“, durch ihr vielfaches soziales Engagement auszeichnet.

Der nächste Preis wird im Mai übergeben

Zonta besteht seit 1919 und ist eine weltweite Vereinigung von Frauen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Rechte und Belange von Frauen und Mädchen zu schützen und zu unterstützen (zonta-bochum.de).

Der nächste Preis wird am 8. Mai übergeben. Bewerbungsfrist: 10. April (wiwi-dekanat@rub.de).

Da macht sie so viel, dass sie sich bisweilen, nach eigenen Angaben, die Zeit für das Studium freischaufeln musste. Sie assistiert in der inklusiven Bigband Just Fun der Musikschule Bochum behinderten Mitspielern bei Proben und Konzerten. Sie ist aktives Mitglied im Kulturverein Gesamtkunstwerk e.V. und beteiligt sich dort an unterschiedlichen Projekten. Ehrenamtlich tätig ist sie auch bei VIA, einer studentischen Unternehmensberatung. Sie war als „Buddy“, als Unterstützerin, Begleiterin der Wiwi-Fakultät für Austauschstudenten der RUB. Im Sommer 2013 verbrachte sie einen Studienaufenthalt an der Harvard University. Gerne möchte sie am Young Leaders Programm der Stiftung „Manager ohne Grenzen“ teilnehmen.

Dass sie sieben Sprachen spricht – deutsch, englisch, französisch, niederländisch fließend, spanisch, schwedisch und portugiesisch auf Schulniveau – passt ins Bild einer aktiven Frau, die ihren Weg gehen will, gehen wird. Durch etliche Praktika hat sie festgestellt, dass Beratung in wirtschaftlichen Dingen nicht unbedingt das ist, was ihr am meisten liegt. „Ich könnte mir eher vorstellen, mich mit einem Start-up selbstständig zu machen und dafür die 500 Euro, mit denen der Preis dotiert war, als Startkapital zu nehmen. Oder ich fange bei der kleinen Firma Bergmann in Dortmund an. Die überlegen, eine Brauerei zu bauen.“