Bochum-Grumme. . Stadt: Unfallgefahr im Stadtwald am „Weg am Kötterberg“ muss gebannt werden

Von Kahlschlag ist die Rede, von dramatischen Abholzungen nördlich der Grummer Teiche: Zahlreiche Anwohner meldeten sich gestern bei der WAZ, zeigten sich entsetzt über diese Maßnahmen. Sigrid Giseler: „Da werden schwere Fahrzeuge eingesetzt, die reihenweise auch gesunde Bäume herausreißen.“ Frank Heske wohnt in der Nähe des Wegs am Kötterberg: „Ich blicke direkt auf die Baumfällungen. Damit werden auch zahlreiche Tiere gefährdet, die sich nach Ela dort neu angesiedelt haben.“

„Ich kann die Aufregung verstehen“, sagt dazu André Mackowiak, vertretender Bezirksleiter im Grünflächenamt. „Für die Leute muss es wild aussehen, als würden Panzer da durchpflügen.“ Doch handele es sich um eine Maßnahme, die die Stadt vor allem zur Unfallverhütung vornehme. „Es sind städtische Forstflächen, in denen lange nicht viel getan wurde. Vorrangig beseitigen wir auch hier noch Sturmschäden.“ Überdies sei bei einer Begehung festgelegt worden, welche Bäume eine Gefahr darstellten. Mackowiak: „Der Boden bietet nicht viel Standfestigkeit. Dieser Tage stießen wir dort auf alte Schienen, offenbar noch von einer Zechenbahn.“

Bäume könnten umfallen

Die Nähe zur Wohnbebauung und eine benachbarte private Kita, zwinge die Stadt, Unfallgefahren zu beseitigen. „Wir wollen nicht, dass ein Baum umkippt und jemanden verletzt.“ Da es sich um einen Wirtschaftswald handelt, sei die Stadt bei Abholzungen nicht an das Bundesnaturschutzgesetz gebunden, das schwere Eingriffe zwischen März und September verbietet.

Bis spätestens Ostern sollen die Abholzungen und Rückschnitte abgeschlossen sein, erklärt André Mackowiak. Dass mit dem großen Fahrzeugen wenig Rücksicht auf die Krötenwanderung genommen werde, weist er überdies zurück: „Es ist nicht so, dass Tiere dem zum Opfer fielen. Zudem haben wir etwa Schnitthaufen rund um einen Frosch-Teich liegen lassen, um die Laich nicht zu stören. Wir haben durchaus sensibel gearbeitet.“