Bochum. In der Tarifauseinandersetzung für die private Abfallwirtschaft ruft Verdi die Beschäftigten von Remondis am Mittwoch zum Warnstreik auf.
Die Beschäftigten der privaten Abfallwirtschaft sind an diesem Mittwoch zu einem ganztätigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen davon sein werden unter anderem auch die Regionalverwaltung West und die Niederlassung von Remondis an der Dieselstraße in Gerthe.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder aufgerufen, von 5.30 Uhr an vor dem der Tor des Remondis-Betriebsgeländes auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Verdi will bei der dritten Verhandlungsrunde am 26. März in Berlin einen zwölfmonatigen Abschluss mit einer Lohnerhöhung von sieben Prozent erstreiten. Gewerkschaftssekretärin Bettina Gantenberg: „Die private Abfallwirtschaft ist eine Branche im Mindestlohnbereich. Es besteht ein großer Nachholbedarf für die Beschäftigten.“
Warnstreiks sind Novum für Remondis
Dies gelte sowohl für den Vergleich zur kommunalen Abfallwirtschaft als auch für andere Branchen. So verdiene etwa ein Berufskraftfahrer im Speditionsgewerbe künftig 12,23 Euro in der Stunde und im öffentlichen Dienst sogar 13,18 Euro. In der privaten Abfallwirtschaft seien es bei gleicher Leistung momentan 11,40 Euro.
Etwa 180 Streikende erwartet Verdi heute aus den Niederlassungen Bochum, Lünen, Oberhausen und Münster. Vor Ort arbeiten 200 Beschäftigte bei Remondis, 170 in der Regionalverwaltung und 30 in der Niederlassung. Für sie ist der Warnstreik ein Novum. Streiks haben in der privaten Abfallwirtschaft noch keine Tradition.
Ruhen wird an der Dieselstraße voraussichtlich die Sortieranlage für Papier und Leichtverpackungen. Liegen bleiben wird an vielen Stellen der Gewerbemüll. So warten Container mit 250 Tonnen Schrott im Opel-Werk 1 auf ihre Abholung. Die wird sich verzögern, heißt es aus Verdi-Kreisen. Betroffen sein vom Warnstreik wird auch der Ruhrpark, wo Wege nicht gereinigt und Mülltonnen nicht geleert werden.