Bochum-Hamme. . Familienunternehmen hat neue Zentrallogistik in einer riesigen Halle an der Carolinenglückstraße eingerichtet.

Sie hassen Umzüge? Ich auch. Kisten packen, Möbel schleppen, die Wände streichen . . . Nervig ohne Ende.

Die Firma Wollschläger hat ihren Umzug gerade hinter sich, doch bei denen ist alles eine Spur gewaltiger. Das Bochumer Traditionsunternehmen hat in den letzten Wochen sein Zentrallager verlegt. Von der Industriestraße in Langendreer ist Wollschläger an die Carolinenglückstraße in Hamme gezogen.

Ein herkömmlicher Umzugswagen hat dafür nicht gereicht. „Etwa 400 Lkw waren bei uns im Einsatz“, sagt Prokurist Volker Nielsen, der gemeinsam mit seinem Kollegen Jörg Fiedrich den ganz großen Tapetenwechsel organisiert hat.

Das Unternehmen liefert Werkzeuge aller Art: vom einfachen Bohrer bis zur komplexen Maschine. Auch in der Gerätevermietung ist die Firma tätig. Privatkunden bedient Wollschläger kaum. „Meistens sind es Handwerksbetriebe oder größere Firmen, denen wir unsere Ware in ganz Europa liefern“, sagt Nielsen.

Lager in Langendreer wurde zu klein

Der Grund für den Umzug liegt auf der Hand. „Nach vielen Jahren in Langendreer wurde unser Lager dort schlicht zu klein“, sagt Nielsen. Also sah sich das Unternehmen nach neuen Möglichkeiten um und entschied sich – trotz lukrativer Angebote aus den Nachbarstädten – weiterhin für den Standort Bochum. Der Blick fiel auf eine schon länger leer stehende Halle in einem Industriegebiet an der Carolinenglückstraße nur einen Steinwurf von der A40 entfernt. Die Halle ist riesig: 330 Meter lang, 120 Meter breit, 14 Meter hoch. Drei Fußballfelder würden reinpassen.

Auch die Wollschläger-Hauptverwaltung in Langendreer soll nach Hamme umziehen.
Auch die Wollschläger-Hauptverwaltung in Langendreer soll nach Hamme umziehen. © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Serv

Quelle und Nokia haben die Halle schon genutzt

Früher sei das Lager von Quelle, später von Nokia genutzt worden. Seit dem Jahr 2011 ist Wollschläger dabei, die Halle für die eigenen Bedürfnisse herzurichten. „Allein die Verlegung des neuen Bodens hat einiges an Zeit gekostet“, sagt Nielsen. Unmengen an Kabel wurden verlegt, um das Lager technisch auf aktuellen Stand zu bekommen.

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Nach einigen Testläufen wurde es dann ernst: Der große Umzug stand an. 10.000 Palettenstellplätze und das dreigeschossige Hochregal für etwa 80.000 Einzelteile wurden nach Hamme geschafft. „Für ein mittelständisches Unternehmen wie uns war das ein gewaltiges Unterfangen“, meint Fiedrich.

Ein Monat Urlaubssperre

Die 92 fest angestellten Mitarbeiter im Bereich Logistik hatten einen Monat Urlaubssperre. „Alle haben super mitgezogen“, lobt Nielsen. Danach habe bei Wollschläger großes Durchatmen geherrscht. Seither verlassen 3000 Sendungen das Lager täglich.

Und was passiert, wenn eines Tages auch die neue Halle aus allen Nähten platzt? Für diesen Fall hat Nielsen bereits einen Plan in der Hinterhand: „Wir können an diese Halle noch eine zweite dran bauen“, meint er, „kein Problem.“