Mitte. Bauträger kaufte Areal von Lueg an der Hermannshöhe und plant dort Eigentumswohnungen und Stadthäuser. Ausstellungshalle wird abgerissen.
Da, wo bis vor wenigen Tagen noch die Körperwelten der Tiere ausgestellt waren, soll künftig Wohnungsbau entstehen. Die nun leerstehende Fahrzeughalle muss dazu abgerissen werden, auch die angrenzenden Freiflächen gehören zum Gebiet des Bebauungsplans, für den der Planungsausschuss gestern einhellig die öffentliche Auslegung beschloss. 80 hochwertige Eigentumswohnungen sind vorgesehen, dazu kommen rund zwölf Einfamilienhäuser.
Die Pläne, so stadtnah Wohnbebauung zu forcieren, sind fünf Jahre alt. Damals reagierte die Stadt auf die Veränderungsbestrebungen der Firma Lueg und auch der Bogestra. Ursprünglich wollte sie das gesamte Gebiet zwischen Hermannshöhe und Oskar-Hoffmann-Straße sowie bis zur Universitätsstraße nutzen. Doch im Planverfahren stellte sich heraus, dass der Gesamtbereich nicht in einem Zuge zu realisieren wäre. So beschloss der Stadtentwicklungsausschuss im letzten Jahr, sich mit dem Vorhaben auf eine kleine Fläche im Norden (1,3 Hektar) zu beschränken.
Bedenken wegen zusätzlicher Verkehrsbelastungen
Die Arsatec GmbH aus Oberhausen, Projektentwickler, Bauträger und Architekturbüro, hat das Grundstück gekauft und wird das Vorhaben entwickeln. Vor einem Jahr gab es eine Bürgerversammlung zum Bauvorhaben, bei der u.a. Bedenken wegen zusätzlicher Verkehrsbelastungen geäußert worden waren, vor allem durch 90 Stellplätze in einer Tiefgarage. Zusätzlich sollen 20 Besucherparkplätze geschaffen werden.
Weitere städtebauliche Entwicklungen möglich
Mehrheitlich sind auf der Fläche Eigentumswohnungen vorgesehen aufgrund der Zentrumsnähe und der Infrastruktur. Langfristig will die Stadt Lösungen für das Gesamtgebiet (bis Oskar-Hoffmann-Straße) finden. Deshalb gilt das städtebauliche Konzept als Stufenkonzept.
Der Bezirk Mitte befasst sich am 5. März, 15 Uhr, im Rathaus, ebenfalls mit dem Plan.
Die Firma Lueg wird ihre südlich angrenzenden Betriebsflächen weiter nutzen, so dass mit Blick auf die Wohnungen eine lärmschutztechnische Untersuchung und ein Geruchsgutachten erstellt wurden; Ergebnis: Es muss eine Lärmschutzwand gebaut werden.
Altlasten kein Problem
Altlasten seien auf diesem Areal kein Problem, so versicherte im Ausschuss Birgit Venzke, Abteilungsleiterin Städtebau. In früheren Jahren wurde die Fläche industriell genutzt (chemische Fabrik Bosch und deutsch-amerikanische Petroleumfabrik); deshalb wurde sie bereits explizit untersucht und in weiten Teilen versiegelt. „Im Ergebnis wurde festgestellt, dass das Gelände uneingeschränkt jeder Nutzung zugeführt werden kann“, soweit die Verwaltung. Das, so ergänzte Venzke noch, wäre anders, hätte man die große Lösung beibehalten.
Der nördliche Teil der Bebauung ist viergeschossig angedacht, der südliche Teil – als Stadthäuser mit Gärten vorgesehen – dreigeschossig, jeweils mit Flachdächern. Ein begrünter Innenhof ist Teil des Plans, in dem auch eine Kinderspielfläche angelegt werden soll. Die Einfahrt in das neue Wohnquartier soll über die Hermannshöhe erfolgen.