Bochum. . Mit Arthur Millers „Hexenjagd“ gibt Regisseurin Daniela Löffner ihr Bochumer Theater-Debüt. Premiere am Samstag, 28. Februar, im Schauspielhaus.

Für ihre erste Arbeit am Schauspielhaus hat sich die Regisseurin Daniela Löffner ein besonders opulentes Stück ausgesucht: „Hexenjagd“ von Arthur Miller ist reich an Figuren und Handlung. 17 Schauspieler (also mehr als das halbe Ensemble) werden dafür auf der Bühne stehen. „Es ist eine große und komplizierte Arbeit, ein tolles Ensemblestück“, lobt die 34-jährige Regisseurin.

Als kleiner Nachteil habe sich bei den Proben erwiesen, dass Daniela Löffner mit keinem der Schauspieler zuvor gearbeitet hat. Zwar nahm sie sich viel Zeit, um das Haus und seine Akteure näher kennen zu lernen: „Ich habe mir hier zwei Jahre lang Stücke angesehen“, so Löffner. Dennoch habe sie sich während der Proben natürlich völlig neu einarbeiten müssen.

Dabei sei es ihr aber nie in den Sinn gekommen, das Stück auf nur eine Handvoll Figuren herunter zu streichen: „Miller hat das gut gebaut. Und wir haben einfach das Glück, das hier besetzen zu können.“ Wer das Stück nicht kennt, dem rät die Regisseurin dazu, vorher nicht allzu viel über den Inhalt zu lesen. Denn „Hexenjagd“ hält im dritten Akt vor Gericht einige unerwartete Wendungen bereit.

Gerüchte um „Hexerei“ machen die Runde

Deshalb nur in Kürze: Mehrere junge Mädchen werden eines Nachts im Wald einer amerikanischen Kleinstadt bei einem „okkulten Ritual“ erwischt. Schnell macht das Gerücht von „Hexerei“ die Runde. Die Mädchen merken, dass sie einer Strafe entgehen können, wenn sie andere beschuldigen, sie zu dem Ritual angestiftet zu haben. Sie klagen unbescholtene Mitglieder der Gemeinde an – und werden vor Gericht angehört.

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Das Stück basiert auf wahren Ereignissen. Bei den „Hexenprozessen von Salem“ wurden im Jahr 1692 etwa 20 Beschuldigte hingerichtet. Arthur Miller schrieb es zu Beginn der 50er Jahre mit Blick auf die Kommunistenjagd während der McCarthy-Ära, doch könne sich das beschriebene Klima der Bespitzelung und Angst problemlos auch auf andere Fälle übertragen lassen. „Ich habe oft an die Nürnberger Prozesse, an Stammheim oder aktuell an den NSU-Prozess gedacht“, meint Löffner. „Das Thema ist beängstigend zeitlos.“

Freuen darf man sich auf viele bekannte Gesichter aus dem Ensemble: etwa auf Anke Zillich als Richterin, Kristina Peters als Abigail (eines der Mädchen) oder Torsten Flassig als Sklave. Die Musik schrieb der viel beschäftige Bühnenmusiker Cornelius Borgolte.

Premiere am Samstag, 28. Februar, 19.30 Uhr. Wieder am 5. März, 19.30 Uhr (Einführung: 18.45 Uhr), sowie am 12. und 29. März. Tel. 0234 / 33 33 55 55.