Bochum. Um Frauen, Krieg und Erinnerungen geht es in zwei außergewöhnlichen Gastspielen, zu denen das Schauspielhaus am Donnerstag und Freitag (19./20.2) einlädt.
Vorstellen wird sich die Schweizer Performancegruppe „Les Etoiles Bern“, die 2009 von der Regisseurin und Schauspielerin Ragna Guderian gegründet wurde, die aktuell in der Erfolgsproduktion „Michel aus Lönneberga“ als Alma auf der Bochmer Bühne steht
Als Trilogie angelegt
Geboten werden die Aufführungen „Archiv[1]: Sie“ und „Archiv[2]: Krieg“ als erster und zweiter Teil einer Trilogie, in der sich das freie Theaterkollektiv aus der Schweiz mit den Spuren von Erinnerungen in den Biografien von Individuen und Gruppen beschäftigt.
In der Performance „Archiv[1]“ (20.2., 20 Uhr) spielt Ragna Guderian „Sie“, einen aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts, der sich auf der Suche nach sich selbst immer mehr von den Anderen entfernt hat. Bestandsaufnahmen und Anschuldigungen wechseln sich ab, lassen die Frau in einem Erinnerungswalzer schweben.
Schicksal der Frauen im Krieg
Im Zentrum von „Archiv[2]: Krieg“ (19.2., 20 Uhr) steht die persönliche Auseinandersetzung der Mitglieder des Produktionsteams der Les Etoiles Bern mit den Schicksalen ihrer Großmütter im Zweiten Weltkrieg. Das spartenübergreifende Projekt aus Tänzern und Schauspielern wird um ein Puppenspiel erweitert. Das Schauspiel führt dem Publikum eine Dimension kriegerischer Auseinandersetzung vor Augen, die scheinbar lange her zu sein scheint, die aber spürbar bis in die dritte Generation hinein gelebt und erinnert wird.
Im Anschluss an die Vorstellungen findet jeweils ein Publikumsgespräch statt.
Karten auch als Kombiticket
Beide Teile werden im Theater Unten aufgeführt und können unabhängig voneinander besucht werden (Karten je 12/erm. 8 Euro). Wer beide Produktionen sehen möchten, kann die Vorstellungen mit dem vergünstigten Kombiticket (20/erm. 12 Euro) besuchen