Bochum. . Wer in Fahrzeugen oder an Haltestellen etwas verloren hat, kann seit Januar in der zentralen Anlaufstelle der Bogestra im Hauptbahnhof fündig werden.

Sechs Regale – eins für jede Kalenderwoche – stehen aufgereiht im Fundbüro der Bogestra. Kleine Zettel kleben an den Regalböden und geben an, was hier zu finden ist: Geldbörsen, Studentenausweise und jüngst auch ein Maulkorb. „Man kann an den Regalen die regenreichen und kalten Wochen erkennen“, sagt Bogestra-Mitarbeiter Frank Morzick lächelnd, als er auf die vielen Regenschirme und Mützen zeigt.

Seit rund einem Monat hat das zentrale Fundbüro im Hauptbahnhof gegenüber des Mobilitätscenters nun geöffnet. Unübersichtlichkeit und Platzmangel an den Betriebshöfen waren die Gründe der Zusammenlegung. „Dort sind viele Mitarbeiter beschäftigt, da verliert sich sowas ganz schnell. Sie sind jetzt froh, dass sie sich nicht auch noch um Fundstücke kümmern müssen“, erläutert Friedhelm Bottländer von der Bogestra.

Angenommen wird das Fundbüro gut: „Wir können natürlich nach vier Wochen noch nicht so viel sagen, aber es wurden in den letzten Wochen fast 100 Gegenstände abgeholt“, berichtet Bottländer. „Die Betroffenen, die im Umkreis wohnen, finden das zentrale Büro toll“, erzählt Morzick. Er kann sich jedoch vorstellen, dass es für Gelsenkirchener zu weit entfernt ist. „Sie überlegen sich vielleicht zwei Mal, ob sie für einen Schirm hierher kommen.“

Zudem würden die Erfahrungswerte zeigen, dass die Öffnungszeiten noch angepasst werden können. „Eine Öffnung von 8 bis 17 Uhr sowie ein langer Tag in der Woche wären optimal“, sagt Morzick.

Rund 200 Fundstücke wöchentlich

In der Woche seien es rund 200 Gegenstände, die in Bussen, Bahnen oder Haltstellen vergessen und abgegeben werden. Drei Mal wöchentlich – montags, mittwochs und freitags – werden die Fundstücke an zehn Stellen im Bogestra-Gebiet eingesammelt und im Fundbüro entgegengenommen. „Wir bewahren sie dann sechs Wochen lang auf“, erklärt Morzick. „Danach wird das gefundene Bargeld eingezahlt, Datenträger wie Handys oder Laptops vernichtet und Kleidungsstücke und Ähnliches vom Deutschen Roten Kreuz Witten abgeholt.“ Das erste Mal dann also in rund zwei Wochen.

Die grünen Zettel geben Auskunft über Fundort und -zeitpunkt. Zu den zahlreichsten Fundstücken gehören Geldbörsen.
Die grünen Zettel geben Auskunft über Fundort und -zeitpunkt. Zu den zahlreichsten Fundstücken gehören Geldbörsen. © FUNKE Foto Services

„Es ist kurios, wie lange die Menschen manchmal brauchen, um zu merken, dass sie etwas verloren haben“, sagt Bottländer. Merken sie es dann doch, führen meist Beschreibungen zum verlorenen Gegenstand. Bei Laptops oder Handys komme es dann auf Passwörter oder Geheimnummer an. „Ich habe aber auch schon in Schulen angerufen und sie informiert, dass Schülerausweise gefunden wurden“, berichtet Bottländer,

Die meisten Fundstücke kommen aus Witten

In Witten kommen laut der beiden Mitarbeiter übrigens die meisten Fundstücke zusammen. „Vielleicht sind die Wittener aber auch die ehrlichsten Finder“, sagt Daniela Stürmann von der Pressestelle der Bogestra.

Weitere Anlaufstellen für Suchende in Bochum 

Wer innerhalb des Stadtgebietes etwas verloren hat, kann im Fundbüro der Stadtverwaltung, Willy-Brandt-Platz 2-6, fündig werden.

Geöffnet ist es montags, dienstags und freitags von 8 bis 13 Uhr sowie donnerstags von 8 bis 12 Uhr und von 12 bis 18 Uhr. Informationen vorab können unter 0234/910-36075 eingeholt werden.
Gegenstände, die im Bahnhofsgebäude oder an den Gleisen verloren worden sind, sammelt die Deutsche Bahn im Reisecenter des Hauptbahnhofs.

Es ist montags bis sonntags von 6 bis 22 Uhr geöffnet. Fundstücke aus den Fahrzeugen werden im zentralen Fundbüro in Wuppertal gesammelt. Informationen dazu sind im Internet zu finden.