Bochum. Die Wechselwirkungen zwischen Fettleibigkeit und Psyche beleuchtet der WAZ-Medizindialog am Dienstag, 3. März, im St. Josef-Hörsaalzentrum.

Zu viel Zucker, zu viele Kalorien, zu wenig Bewegung: Immer mehr Deutsche sind zu dick. 67 Prozent der Männer und 59 Prozent der Frauen gelten als übergewichtig. 15 Prozent schleppen einen Body-Mass-Index von über 30 mit sich herum. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Fettleibigkeit und seelischen Störungen? Antworten liefert der WAZ-Medizindialog.

„Ran an den Speck“, heißt es am Dienstag, 3. März, im St. Josef-Hörsaalzentrum. Mit dem LWL-Universitätsklinikum informiert unsere Zeitung über „Adipositas und Psyche“. LWL-Direktor Prof. Dr. Georg Juckel weiß: „Fettleibigkeit entsteht neben körperlichen Ursachen wie Diabetes auch durch psychische Erkrankungen, die irgendeine Form von Sucht oder Zwang ausmachen.“ Berühmt-berüchtigt ist das Belohnungs- oder Frustfressen. Seelische Spannungen und Konflikte führen zu Essstörungen, die sich auf der Waage schonungslos in dramatisch hohen, mitunter dreistelligen Kilozahlen niederschlagen. Folgen können Depressionen oder Angststörungen sein.

Mit Verhaltenstherapie dem Übergewicht begegnen

In seinem Einführungsvortrag erläutert Prof. Juckel, was sich bei den Futterattacken in den Gehirnregionen abspielt. „Hier gibt es erste Untersuchungen im Hinblick auf Coca Cola, aber auch Schokolade.“ Die Studien bieten Ansätze, mit einer Verhaltenstherapie dem Übergewicht zu begegnen.

Anmeldungen sind ab sofort möglich

Der WAZ-Medizindialog im St. Josef-Hörsaalzentrum beginnt am Dienstag, 3. März, um 19 Uhr.

Moderator ist WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt.

Zum Ausklang stehen die Fachärzte zu persönlichen Gesprächen zur Verfügung.

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen: 0800/60 60 71

Zwei weitere Experten werden als Referenten erwartet:
– Prof. Dr. Stephan Herpertz, Direktor der LWL-Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, beleuchtet neben den Ursachen auch die Diagnose und Therapiemöglichkeiten von Fettleibigkeit. „Adipositas ist keine Essstörungen“, betont Prof. Herpertz. „Allerdings kann sie Folge eines Ernährungs- und Bewegungsverhaltens sein, in welches psychische Faktoren einfließen.“
– Prof. Dr. Matthias Kemen, Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus Herne, zeigt auf, ob und wann zu einem chirurgischer Eingriff mit Magenband, Schlauchmagen oder Magen-Bypass zu raten ist. Auch die Kostenübernahme durch die Krankenkasse und die Nachsorge sind Themen seines Vortrags.

Aktuelle Statistiken auf unsere Stadt

WAZ und LWL-Klinik rechnen mit zahlreichen Besuchern. Denn Fettleibigkeit ist eine Volkskrankheit. Dr. Thomas Hulisz, Ärztlicher Leiter des Adipositas-Zentrums in Linden, hat vor einiger Zeit die aktuellen Statistiken auf unsere Stadt heruntergebrochen. Schwerwiegendes Ergebnis: „Rund 75.000 Bochumer sind deutlich zu dick.“