Bochum. Die Bochumer Diskothek New Orleans feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Der „Zombiekeller“ gilt als ältester Tanztreff in Nordrhein-Westfalen.
„Bei uns ist es wie bei McDonald’s“, schmunzelt Margret Hörmann. „Angeblich geht niemand hin. Aber der Laden ist immer voll.“ Und das seit einem halben Jahrhundert. Vor 50 Jahren eröffnet, gilt das New Orleans als älteste Diskothek in NRW. „Wir sind“, sagt die 71-jährige Chefin voller Stolz, „eine Legende.“
„I feel fine“ von den Beatles führte die Hitlisten an. Ludwig Erhard war Kanzler. Der gute Anzug für Ihn, das adrette Kleidchen für Sie: Man sieht sie fast vor sich, die Gästeschar, die sich 1965 zum Start des New Orleans am Südring vergnügte. Denn äußerlich hat sich der Tanztreff seither kaum verändert. Die Inneneinrichtung ist noch die gleiche wie damals. Dunkles Holz. Musikinstrumente an der Wand. Schummriges Licht. „Wir haben nur das Mobiliar erneuert“, sagt Margret Hörmann, die ab 1986 im New Orleans den Ton angab. Woher der Name stammt? „Die Eheleute Gehrmann, die den Laden gegründet haben, waren Jazz-Liebhaber. Sie haben ihr Lokal nach der Wiege des Jazz benannt. Wir haben es dabei belassen.“
"Wir sind keine 'Zombies' "
„New Orleans“ sagt allerdings kaum einer der Stammgäste. Weithin bekannt (manche sagen: berüchtigt) ist die Diskothek seit Jahrzehnten als „Zombiekeller“ – was Margret Hörmann gar nicht gerne hört. „Klar, unser Publikum ist meist älter. Aber wir haben auch jüngere Besucher. Hier verkehren Ärzte, Banker, Studenten. Alles ist bunt gemischt. Nein: ,Zombies’ sind wir nicht!“
Das Jubiläum ist Anlass für einen Wachwechsel. Margret Hörmann hat die Leitung zum 1. Februar in die Hände ihres Sohnes Thomas Behrendt (49) gelegt, der am Tresen und Plattenteller gleichfalls längst eine Institution ist. Am 25. Februar verabschiedet sich Margret Hörmann mit geladenen Gästen in den Ruhestand.