Bochum/Witten/Hattingen. . Der weiße Schaumteppich auf dem Kemnader See ist verschwunden. Der Ruhrverband hat die Labor-Untersuchungen seiner Wasserproben abgeschlossen.

So überraschend er gekommen ist, so spurlos ist der Schaumteppich am östlichen Ufer des Kemnader Sees inzwischen wieder verschwunden. Britta Balt von der Pressestelle des Ruhrverbands hat das am Donnerstag auf Nachfrage bestätigt: „Die Zeit hat das Problem erledigt.“ Mittlerweile sind auch die Labor-Untersuchungen der entnommenen Wasserproben, bei denen unter anderem mit sogenannten Leuchtbakterientests gearbeitet worden ist, abgeschlossen. Ergebnis: Schaumverursacher seien nichtionische und anionische Tenside gewesen, sagt Bast: „Die ursprüngliche Annahme hat sich damit bestätigt.“ Genauer ließen sich die Stoffe allerdings nicht eingrenzen.

Fest steht inzwischen auch, dass die Tenside die Kläranlage Oelbachtal des Ruhrverbands durchlaufen haben. Möglicherweise handelt es sich dabei um Rückstände von mit diesen Zusätzen seit Jahren nicht mehr gebräuchlichen Waschmitteln aus Abwasserleitungen. Einen „Störfall“ in der Kläranlage schließt Balt aus. Zum einen setze der Ruhrverband keine Tenside ein, zum anderen seien die Stoffe am Einlauf in die Kläranlage eingesickert und am Ausgang wieder ausgetreten.

Fische zeigten keine Reaktionen auf die Tenside

Zwar sei am Ablauf eine „erhöhte Toxizität“ festgestellt worden, bis zum Kemnader See allerdings hätten sich die Stoffe allerdings schon so stark verdünnt, dass keine Gefahren für Mensch, Tier und Pflanzenwelt bestanden hätten. Selbst die in dem Teich zwischen Kläranlage und Kemnader See lebenden Fische hätten keinerlei Reaktionen auf die Tenside gezeigt, sagt Bast.

Der weiße Schaumteppich war Passanten am vorvergangenen Wochenende nahe der Fußgängerbrücke zwischen Freizeitbad und Hafen aufgefallen und hatte eine maximale Ausdehnung von rund 500 Quadratmetern erreicht. Selbst die Wittener Feuerwehr war deswegen an die stark frequentierte Stelle am Kemnader See ausgerückt. Was letztlich zur Entstehung des Schaumteppichs geführt, wird abschließend wohl nie zu ermitteln sein.