Bochum. . Erstmals gehen zwei Container direkt ins Krisengebiet in die Nuba Berge. Dort wird ein Krankenhaus unterstützt.

Premiere bei der Hilfsaktion Canchanabury in Altenbochum. Zum ersten Mal in der über 30-jährigen Geschichte der Organisation gehen zwei Container gleichzeitig auf die Reise, auf eine sehr gefährliche noch dazu. Die Hilfsgüter sind bestimmt für das „Mother of Mercy Hospital“ in den Nuba-Bergen im Sudan. Es liegt in einer einsamen Gegend im Niemandsland zwischen dem Nord- und Südsudan.

Am vergangenen Samstag fassten die ehrenamtlichen Helfer mit an, um 500 Solarlampen, 100 Solarradios, 160 Wasserkanister, dazu medizinisches Gerät und weitere Güter sorgfältig in den beiden See-Containern zu verstauen. „Es ist eine lange und gefährliche Reise, vor allem die rund 1600 Kilometer mit dem Lastwagen führen mitten durch das umkämpfte Gebiet“, berichtet Canchanabury-Geschäftsführer Reinhard Micheel.

Vor Luftangriffen Deckung suchen

Das Krankenhaus in den Nuba-Bergen ist das einzige Hospital in einer Region, in der Tausende Menschen leben. Zwar gehört das Gebiet zum Nordsudan, es wird aber vom unabhängigen Süd-Sudan kontrolliert. Immer wieder bombardiert die nord-sudanesische Luftwaffe die Dörfer: „Ich habe das bei meinem letzten Aufenthalt selbst erlebt. Immer wieder mussten wir in sogenannten ‘Foxholes’ Deckung suchen vor den Luftangriffen“, erinnert sich Micheel.

Viermal ist es bislang Hilfstransporten der Aktion Canchanabury gelungen, Transporte in dieser Gegend zum Ziel zu bringen. Neben der Kriegswirren macht die nahe Regenzeit Kummer. Denn nur in einem engen Zeitfenster können Lastwagen überhaupt die unbefestigten Straßen passieren.

Anfang Februar wird Reinhard Micheel gemeinsam mit Gerd Stegemann für zwei Wochen erneut in die Nuba Berge reisen. Trotz der ständigen Bedrohung sei es immens wichtig immer wieder auch vor Ort zu sein: „Im Gespräch mit unseren Partnern dort, besprechen wir den weiteren Bedarf. Außerdem nimmt es die Bevölkerung dort auch als ein Zeichen unserer Solidarität, wenn wir uns persönlich ein Bild von der Lage machen“, erzählt Micheel.

Reise ins Nirgendwo

Gefährlich sei vor allem der letzte Abschnitt der Reise ins Nirgendwo. Mit einem kleinen Charterflugzeug geht es direkt nach Gidel: „Wir vertrauen auf unseren Mann vor Ort. Father Francis kennt sich hervorragend aus. Gibt er das Okay, können wir fliegen.“