Bochum. . Zum Auftakt der Wochen der Studienorientierung gab es den 4. Hochschultag. Am Wochenende findet dann im Ruhrcongress die Bildungsmesse Horizon statt.

Dass die jungen Frauen um sie einen Bogen machen, kennen Marvin Beierstedt (27) und Michael Herzog (24). Sie nehmen es nicht persönlich. Sie wissen, dass es nicht um sie, sondern um das Studienfach Maschinenbau geht. „Und bei dem“, sagt Beierstedt, „ist der Frauenanteil eher gering.“ So nehmen die beiden es auch fachgegeben hin, dass sie beim 4. Hochschultag im Blue Square überwiegend Jungs beraten. Masterstudent Beierstedt für die Hochschule, Masterstudent Herzog für die Ruhr-Universität.

Mehr als 500 Schülerinnen und Schüler nutzten dabei im Rahmen der Wochen der Studienorientierung die Gelegenheit, um sich gezielt beraten zu lassen und wichtige Informationen darüber zu erhalten, welches Studienfach das richtige für sie sein kann. Beim „Markt der Möglichkeiten“ stellten sich die Bochumer Hochschulen einzeln vor. Beim Speeddating mit 30 Studierenden aller möglichen Fachrichtungen von A wie Anglistik bis U wie Umwelttechnik gab es dagegen Information auf Augenhöhe.

Bewusste Entscheidung

„Wir haben das bewusst gemacht“, sagt Johanna Hüttner vom Projektbüro Univercity, dem Mitorganisator. „Im Gespräch mit fast Gleichaltrigen, fällt es einigen vielleicht leichter, bestimmte Fragen zu stellen.“ Das können Beierstedt und Herzog bestätigen. „Viele wollten wissen“, sagt Herzog, „wie viel Arbeit dieses Studium macht, welche Voraussetzungen nötig sind und wie später die Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf sind.“ Er hätte sich diese Möglichkeit des Frage-Antwort-Spiels, einen Markt der Möglichkeiten gewünscht, als er vor der Studienfachwahl stand. „Diesen Hochschultag gibt es aber erst seit vier Jahren.“

In dieser Form wird es ihn in den nächsten Jahren wohl auch nicht mehr geben. Am Wochenende findet in Bochum erstmals die Bildungsmesse Horizon statt. „Es war bereits jetzt in der Diskussion“, sagt Hüttner, „dass wir den Hochschultag in diese Messe integrieren. Im nächsten Jahr wird das sicher der Fall sein. Das Andocken an Horizon ist unser erklärtes Ziel, das ist ja kein Konkurrenzsystem.“

Deutlich wird das auch dadurch, dass die Hochschule Bochum dort vertreten sein wird und die Flagge für die Bochumer Hochschulen hochhalten wird. Bei der Bildungsmesse im Ruhrcongress werden am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr mehr als 65 Aussteller wie Hochschulen, Unternehmen und weitere Bildungs- und Vermittlungsorganisationen bereit stehen, um Fragen zu beantworten. Vertreten sind dabei nicht nur Institutionen aus NRW, sondern aus ganz Deutschland und dem Ausland. So haben sich auch Hochschulen aus den Niederlanden angekündigt, um die Vorzüge eines Studium im Nachbarland zu erläutern.

Gut aufgehoben im Ruhrcongress 

Erstmals findet die Bildungsmesse Horizon in Bochum statt. Mit Timm Rohles, dem Pressesprecher des Unternehmens Scope, das die Messe organisiert, sprach WAZ-Redakteur Markus Rensinghoff.

Bisher waren sie mit der Messe in Essen. Warum der Wechsel nach Bochum?

Timm Rohles: In Essen fand die Messe auf Zeche Zollverein statt. Da waren wir auf vier Gebäude verteilt. Zudem ist die Zeche Weltkulturerbe, da darf man nichts anfassen. Wir sehen uns in Bochum im Ruhrcongress besser aufgehoben.

Wie lange soll Bochum der Standort bleiben?

Rohles: Da gibt es noch keine konkreten Planungen oder Zeiten. Die Stadt hat sich angeboten, sieht sich ja auch selber als Wissenschaftsstadt.

Stichwort Univercity?

Rohles: Genau. Das ist unser natürlicher Ansprechpartner. Wir hätten die Messe auch gerne bereits in diesem Jahr zusammen mit Univercity organisiert. Im nächsten Jahr sollte das in jedem Fall klappen.