Bochum. . Seit 20 Jahren gibt Michael Ritter an der Volkshochschule Computerkurse für Jung und Alt. Er sagt, das digitale Handwerkszeug könne jeder erlernen.
Computer entwickeln sich rasend schnell weiter. Michael Ritter (55) bleibt trotzdem immer auf der Höhe der Zeit. Seit 20 Jahren bringt er Menschen an der Volkshochschule (VHS) bei, wie man einen Computer samt Zubehör bedient. Zehn Kurse leitet er in diesen Semester. Von Grundlagen, wie dem Umgang mit Maus und Tastatur, über erste Schritte im Internet, bis hin zu speziellen Programmen wie Power Point oder Excel. Im Prinzip könne jeder lernen, wie man einen Computer bedient, ist sich Ritter sicher. „Mein jüngster Schüler war zwölf, der älteste 87. Beide haben ihr Kursziel erreicht.“
Gerade ältere Teilnehmer sollten sich nicht entmutigen lassen, betont Ritter. Seit einigen Jahren gibt er Unterricht speziell für Menschen über 55 Jahre. 2013 wurde zudem der Kurs 70+ ins Lehrprogramm aufgenommen. „Viele ältere Leute trauen sich den Umgang mit dem unbekannten Medium Computer nicht mehr zu. Die Hemmschwelle ist oft groß“, sagt Ritter. Die Senioren hätten vor allem Bedenken, sie könnten erfahrenere Teilnehmer mit unnötigen Fragen aufhalten.
Humor hilft gegen die Bedenken
Der Kurs für Über-70-Jährige soll hier Abhilfe schaffen, weil ältere Teilnehmer unter sich lernen können, erklärt Ritter. „Die restlichen Bedenken versuche ich durch Humor und Gelassenheit im Unterricht zu nehmen.“ Wie man auf die Bedürfnisse von älteren Menschen eingeht, weiß er durch seine hauptberufliche Tätigkeit genau. In Duisburg leitet der gebürtige Essener in Teilzeit ein Begegnungszentrum für Senioren – vormittags und am Wochenende gibt er in Bochum EDV-Kurse. „Ich habe gerne direkten Kontakt mit Menschen“, erklärt er den Grund für seine „Nebentätigkeit“ als Dozent.
An der Volkshochschule hat er häufiger auch mit „jüngerem Publikum“ zu tun – besonders in den Aufbau- und Fortgeschrittenenkursen. „Die Schülerschaft ist bunt gemischt“, sagt er. Von Studenten über Berufstätige im mittleren Alter, die qualifizierte Nachweise für ein spezielles Programm benötigen, bis hin zu Senioren, die einen PC bedienen möchten, um beispielsweise mit dem Enkel im Ausland kommunizieren zu können. Klausuren oder Prüfungen werden in den Kursen nicht geschrieben kann Ritter Interessenten beruhigen. „Man kann die Sache also mit Spaß und Gelassenheit angehen.“ Das möchte er selbst auch noch einige Jahre tun – als VHS-Dozent.
Volkshochschule bietet dieses Semester mehr als 1000 Kurse an
Rund 1000 Veranstaltungen – damit wirbt die Bochumer Volkshochschule auch im kommenden Semester wieder für sich. Der stadtweit größte Anbieter von Grund- und Weiterbildungsangeboten hält in seinem Programm für das erste Halbjahr 2015 Kurse aus unterschiedlichsten Bereichen bereit.
Dazu gehören die Themenfelder Gesellschaft und Politik, Natur und Umwelt, Computer und Digitales, Kunst und Kultur, Gesundheit und Psychologie, Sprachen, Arbeit, Beruf und Finanzen sowie Grundbildung und Schulabschluss Plus. Im Bereich Sprachen ist eine Beratung zwingend erforderlich.
Höhepunkte des Lehrprogramms
Der Fachbereich Arbeit, Beruf und Finanzen weist auf die Veranstaltung „JobClub für Frauen“ hin. An elf Terminen erfahren Teilnehmerinnen, wie sie nach einer beruflichen Pause trotz Widrigkeiten den Weg zurück in den Job finden. Der Kurs beginnt am Dienstag, 24. März, und dauert von 18 bis 19.30 Uhr. Entgelt: 116,60 Euro.
Der Fachbereich Kunst und Kultur bietet einen Kurs für Menschen an, die kein Instrument spielen, aber trotzdem Musik machen wollen. Bei „Just Music oder: Unmusikalisch gibt’s nicht“ lernen die Teilnehmer die Musik als Sprache kennen, die sie in Übungen mit ihrem Körper sprechen. Der Kurs findet samstags (21. Februar, 7. und 21. März, 25. April, 9. Mai) von 11 bis 15 Uhr statt. Entgelt: 60 Euro