Bochum. Die Planungen für das neue Einkaufszentrum in Bochums City gehen voran. Investor HBB aus Hamburg will das Justizgelände in Kürze vom Land NRW kaufen.
Der Investor des geplanten Einkaufszentrums in der Innenstadt will noch in diesem Frühjahr das heutige Justizgelände an der Viktoriastraße vom Land NRW kaufen. Das bestätigte Harald Ortner auf Anfrage der WAZ. Der Geschäftsführer der HBB Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (Hamburg) geht davon aus, dass das 200-Millionen-Euro-Projekt 2019 eröffnet werden kann.
Voraussetzung dafür sei aber, dass das 10 500 Quadratmeter große Filetgrundstück in der City, auf dem heute Staatsanwaltschaft, Amts-, Land- und Arbeitsgericht zu Hause sind, wie geplant vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) 2017 an die HBB übergeben wird. Ortner: „Wir rechnen dann mit zwei Jahren Bauzeit inklusive Abriss.“ Die Justizbehörden werden künftig in einem Neubau am Ostring arbeiten, der in Bau ist und Mitte 2016 fertig sein soll.
"Es geht nur noch um die Feinabstimmung"
Zum Kaufpreis hüllte sich Ortner indes in Schweigen. „Dazu sagen wir grundsätzlich nichts. Wir sind uns aber wirtschaftlich mit dem Land einig, es geht nur noch um die Feinabstimmung.“
Wie berichtet, hatte der BLB den Kaufpreis für das Gelände auf 16,75 Millionen Euro festgelegt. Abgezogen werden die Kosten für Abriss und Entsorgung der Schadstoffe (u.a. Asbest), die ein neutraler Gutachter ermitteln sollte. Dem Verkauf zustimmen muss am Ende der Landtag in Düsseldorf.
Telekomblock gehört dazu
Unter dem Namen „Viktoria-Quartier“ soll im Herzen der Bochumer Innenstadt ein modernes Einkaufs- und Dienstleistungszentrum entstehen; kein geschlossener, sondern ein Komplex aus drei oder gar vier Gebäuden. Die Verkaufsfläche für den Einzelhandel ist auf 20 000 Quadratmeter festgelegt.
Ein Viertel dieser Fläche soll in dem Telekomblock gegenüber dem Bochumer Rathaus entstehen, den der Bochumer Kaufmann Andor Baltz erworben hat. Vorgesehen ist auch hier der Abriss des bestehenden Gebäudes. „Wir wollen die Entwicklung im Telekomblock im Konsens mit dem Eigentümer umsetzen“, kündigte Ortner gegenüber der WAZ an. „Die Gespräche laufen.“
So bestätigen wollte dies Ende des Jahres Andor Baltz aber nicht. „Wir warten auf einen Vorschlag des Investors. Der aber muss das Justizgelände erst kaufen.“ Wenn die HBB sich konsequent an den Vorschlag aus dem Investorenwettbewerb halten wolle, sei der Abriss des Telekomgebäudes aber durchaus möglich. Voraussetzung aber sei, dass man auf einen gemeinsamen Nenner komme. Baltz: „Wenn am Ende alle Pläne scheitern, erstellen wir ein eigenes Konzept.“