Werne. Verkehr kann frühestens Anfang Februar über das Provisorium auf der Von-Waldthausen-Straße in Werne rollen. Fußgänger haben es da besser.
Mit dem Fahrrad kommt ein Kunde über den provisorischen Fußgänger-Überweg zum Getränkehandel Bangert an der Von-Waldthausen-Straße, lädt eine Kiste Mineralwasser auf den Gepäckträger und fährt wieder los. Seit zwei Wochen ist die neue Brücke endlich passierbar. Zumindest schon Mal zu Fuß. Bis der Verkehr rollen darf, dauert es nun doch ein wenig länger als angenommen. Ende Januar wollte das Tiefbauamt die Brücke wieder freigeben. Eigentlich. Nun ist von Anfang Februar die Rede. Frühestens.
Erst dann dürfte sich für Gerd Bangert und sein Geschäft die Lage allmählich entspannen. Das lebt vor allem von der motorisierten Kundschaft. Mit dem Fahrrad holen nur die wenigsten ihre Getränke ab. Um die Hälfte sei der Umsatz zurückgegangen, seit die Brücke im April 2012 für den Verkehr gesperrt wurde, klagt Bangert, der immer wieder kurz davor stand, hinzuschmeißen.
Doch vielleicht wird ja alles besser, wenn denn der Verkehr wieder rollt. Dass sich die Freigabe verzögern würde, zeichnete sich bereits Anfang Dezember beim Tausch der alten, maroden Brücke gegen das jetzige Provisorium ab. Schon damals rechnete Gisbert Soldat eher mit Ende Januar, „weil wir beim Abriss so manche Überraschung vorgefunden haben.“ Die Unterlagen über das alte Bauwerk hätten aus lediglich einer DIN-A4-Seite bestanden. Soldat: „Wir mussten fast täglich umplanen.“
Aktuell sind die Stadtwerke dabei, die Gasleitungen neu über die Brücke zu legen. „Das dauert drei Wochen“, erklärt Gisbert Soldat. Erst danach können die Straßendecke gelegt und das Geländer befestigt werden. Natürlich werde das Tiefbauamt parallel zu den Stadtwerken weiterarbeiten, damit der Verkehr dann schnellst möglich über die Brücke rollen kann. Die Fußgänger hingegen dürfen weiter passieren. Hin und wieder müsse der provisorische Holz-Überweg wegen der Bauarbeiten zwar verlegt werden, sagt Gisbert Soldat. „Wir versuchen aber, ihn die ganze Zeit offen zu halten“, verspricht er.
Noch in dieser Woche soll die alte Brücke, die bei Bangert gegenüber abgestellt wurde, zerlegt sein. Derzeit ist Schweißer Manni Wichmann fleißig dabei, das in die Jahre gekommene Stahlkonstrukt zu zerkleinern.
„Wir sind heilfroh, wenn wir das Ding endlich über die Bühne haben“
Nachts finden in den nächsten drei Wochen zudem unter Brücke Arbeiten an den Oberleitungen statt. „Nebenarbeiten, die niemand sieht“, sagt Soldat, der angesichts der hektischen letzten Wochen heilfroh ist, „wenn wir das Ding endlich über die Bühne haben.“ Es sei zwar durchaus interessant, Aktionen wie den Brückentausch mit dem riesigen Kran am ersten Dezember-Wochenende (wir berichteten) mitzumachen. „Aber jeden Tag brauche ich das wirklich nicht.“