Bochum. Mit einer Sonderaktion Spatzenkästen wollen Tierpark Bochum, Biologische Station östliches Ruhrgebiet sowie der Nabu zur Erhaltung des Haussperlings beitragen.
An diesem Sonntag, 14. Dezember, werden von 13.30 bis 15.30 Uhr im Foyer des Tierparks an der Klinikstraße 49 handgefertigte Spatzenkoloniekästen, hergestellt von den Werkstätten für Behinderte, für 15 Euro verkauft. Mit Tierparkchef Ralf Slabik sprach Gerhard Römhild.
Was bedeutet der Aktionsname „Spatz braucht Platz“?
Ralf Slabik: Nun, die Artenzählung ,Stunde der Gartenvögel’ des Nabu ergab, dass Bochum und seine Nachbarstädte zu den spatzenärmsten Regionen in ganz Deutschland gehören. Dem wollen wir entgegenwirken. So fehlen beispielsweise durch die Sanierungsmaßnahmen an Häusern die vielen kleinen Nischen, die der Spatz als Gebäudebrüter benötigt. Deshalb sind Nisthilfen hier eine große Hilfe.
Wie können wir dem Spatz denn sonst noch helfen?
Slabik: Es ist wichtig, dem Sperling Nahrung und Lebensraum in unserer Stadt zu bieten. Das erfordert eine naturnahe Landschaft, auch im eigenen Garten. Blumenwiese, heimische Gehölze gehören genauso dazu wie eine Pfütze zum Planschen oder ein gepflegtes Sandbad, damit sich der Spatz wohlfühlt. Leider sind unsere Gärten häufig zu perfekt organisierte Naturbereiche.
Warum macht der Tierpark bei solchen Aktionen mit?
Slabik: Eines unserer Ziele ist der Artenschutz. Seit Jahren beteiligen wir uns am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, konnten Nachzuchten unserer Mönchsgeier erfolgreich in den Pyrenäen auswildern. Wir wollen auch etwas direkt vor unserer Haustür tun. Deshalb haben wir uns mit dem Nabu und der Biologischen Station zusammengefunden, um ein Mininetzwerk zu knüpfen. Übrigens: Ein Spatzenkasten eignet sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk.