Bochum-Wattenscheid. . Ein Marder und ein Fuchs haben sich offenbar Zugang in die Gehege im Vogelpark im Wattenscheider Stadtgarten. Ein Storch, Kolkraben und ein Fasan wurden von den Raubtieren getötet. Die Stadt Bochum setzt jetzt die Volieren im Tierpark instand und will Ersatz für die getöteten Vögel schaffen.

„Richtig geschockt“ seien Spaziergänger gewesen, als sie vor gut zwei Wochen durch den Vogelpark im Wattenscheider Stadtgarten wanderten: Einige Tiere lagen leblos in ihren Volieren, mindestens einen Storch, die Kolkraben und einen Fasan hätten die Passanten bei ihrem Rundgang tot aufgefunden.

„Leider entsprechen die Schilderungen der Tatsache“, teilt Stadtsprecherin Barbara Gottschlich auf WAZ-Nachfrage mit. „Der Storch wurde wohl durch einen Fuchs getötet. Die anderen Vögel wurden durch einen Marder getötet.“ Die Stadt weiß seit dem 2. Oktober von den Vorfällen im Vogelpark, ist also zeitnah darüber informiert worden.

Der Fuchs habe sich wohl von der Seite der angrenzenden Privatgärten angenähert, sei auf die Netzverspannung gesprungen und habe sich dort durchgebissen. „Ebenfalls waren Grabespuren unterhalb der Zäune zu entdecken“, wie Gottschlich weiter schildert. „Weitere Schäden liegen zum jetzigen Zeitpunkt glücklicherweise nicht vor.“

Schutz durch Stahlnetze

Die Verwaltung hat bereits mit der Wiederinstandsetzung der Volieren begonnen. Da Füchse sich auch mittels Untergrabung in die Gehege zwängen können, wurde das Storchengehege mit einem entsprechenden Grabeschutz ausgestattet. Die Netze sollen nach und nach durch engmaschige Stahlnetze ersetzt werden.

„Ein Kontakt mit entsprechenden Lieferanten besteht. Sobald diese Gehege ,einbruchsicher’ gestaltet sind, werden die Vögel auf jeden Fall auch ersetzt“, versichert Gottschlich.

Dennoch hätten die Vorfälle die Verwaltung in dieser Form überrascht. „Ein derartiger Schwund wurde in den letzten Jahren noch nie beobachtet. Insbesondere Füchse waren bisher im Vogelpark überhaupt kein Thema.“ Das ein einzelner Marder einen so großen Schaden anrichtet, sei ebenfalls noch nie vorgekommen. „Marder dürfen zudem nicht bejagt werden“, sagt Gottschlich. Aufgrund dessen werde auch das im Bau befindliche Hühnergehege umgeplant und mit engmaschiger Einhausung ausgeführt; das soll der zusätzlichen Sicherheit dienen. Die Kolkraben- und Fasanengehege werden ebenfalls mit Stahlnetzen ausgestattet.

Rückblick: Anfang 2011 erreichten Debatte und Bemühen um den Vogelpark ihren Höhepunkt. Bürger und Bezirksvertretung stellten sich klar hinter den Park, nachdem die Stadt aus Sparzwang eine Schließung plante. Anfang dieses Jahres war die Sanierung abgeschlossen. Die Volieren sind seitdem wieder beliebtes Ausflugsziel.