Bochum. Das Freie Kunst Territorium (FKT) ist zerstreut, trotzdem feiert die Künstlergruppe ihr Kunstfestival Masala. Die ironische „de Luxe“-Ausgabe findet jetzt bei Uwe Siemens statt

Der gemeinsame Ort ist verloren für das Freie Kunst Territorium (FKT). An der Bessemerstraße wird längst umgebaut, Büros statt Ateliers. Doch die inzwischen teils schon verstreute, teils noch suchende Künstlerkooperation feiert weiterhin den Netzwerkgedanken und hat dafür sogar eine Neuauflage ihres Festivals Masala ins Leben gerufen. „Masala de Luxe“ findet statt im neuen Atelier von Uwe Siemens in der Kanalstraße 23.

Nur einen Steinwurf entfernt von der angesagten Gastronomie Trinkhalle und damit nah dran an einer wachsenden Szene hat Siemens hier Räumlichkeiten gemietet, die Arbeitsmöglichkeiten genauso bieten wie eine Art Schauraum. „Color Generator“ nennt der Künstler das Raumkonzept, das im Rahmen des Festivals verschiedene Disziplinen versammelt. Das Festival „Masala de Luxe“ wurde von Uwe Siemens und Dorothee Schäfer kuratiert.

Dialog von Malerei und Grafik

Part 1 der vierten, so veränderten Ausgabe des Kunstfestivals ist dem Dialog von Malerei und Grafik gewidmet. Als Gast zeigt Jette Flügge aus Iserlohn, Kunstpreisträgerin für Grafik der TU Dortmund, ihre Bilder. Die Malerei des Gastgebers bietet dabei keinen direkten Dialog, sondern ist stets so etwas wie die Folie unter den Ausstellungen. Flügge zeigt etwa 20 neue Arbeiten, faszinierende Bilder zwischen erzählendem Ornament und Abstraktion. Eröffnet wurde schon am gestrigen Sonntag, fortan ist der Raum stets donnerstags 17 bis 21 Uhr zu besuchen.

Part 2 wird dann am 26.1., ab 11 Uhr eröffnet, er ist Bildhauerei und Plastik gewidmet und ist – ganz im Netzwerkgedanken – Teil des Internationalen Festes für zeitgenössische Skulptur, „New Year’s Brunch ‘15“ von „Sculpture Network“. Zu sehen sind dann Arbeiten der FKTler Sibylle Pieper und Dorothee Schäfer (auch eine neue, gemeinsame, extra vor Ort geschaffen) und von Elene Pinci Schneider aus Köln/Rom.

Dritter und letzter Teil der „de Luxe“-Ausgabe des nach einer schmackhaften Curry-Gewürzmischung benannten Kunstevents ist dann (8.2., ab 11 Uhr) der Bereich Film und Foto. Bei „Part 3“ werden neue Bilder aus der Serie „Ukraine“ von Christian van der Kooy aus Den Haag gezeigt sowie dessen gemeinsam mit Onno Dierker (ebenfalls Den Haag) hier in Bochum gedrehter Film „Die Dokumentation eines Tages“. Im Rahmen eines Projekts des Kunstvereins Bochum war das Material zu diesem Film in Bochum und Umgebung entstanden. Im Februar nun ist die endgültige Schnittfassung zu erleben. Weitere Filme kommen von Hubert Sandmann (Essen) und Radek Vogel (Dortmund).