Bochum. Das Bochumer Kulturhaus Thealozzi zeig das afrikanische Märchen „Der betörende Gesang des Zaubervogels“ als stimmige Inszenierung für Groß und Klein.
„Wir sind alle bestimmt, zu leuchten, wie es die Kinder tun. […] Und wenn wir unser Licht erscheinen lassen, geben wir anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch andere.“
Das sagte Nelson Mandela in seiner Antrittsrede als Staatspräsident von Südafrika und mit diesen Worten beginnt auch das diesjährige Weihnachtstheaterstück „Der betörende Gesang des Zaubervogels oder Ich guck’ schon mal, wann der Bus fährt!“ im Kulturhaus Thealozzi. Und tatsächlich sind es die Kinder und jugendlichen Darsteller, die an diesem Theaternachmittag leuchten. Ihre Spielfreude und Fabulierlust strahlt von der Bühne herab.
Die Geschichte zum Stück stammt aus Nelson Mandelas Märchensammlung und wurde mit den Mitgliedern der jüngst entstandenen Theatergruppe „Thealozzis Kinder“ unter der Regie von Gudrun Gerlach umgesetzt.
Spieltermine und Tickets
„Der betörende Gesang des Zaubervogel“, eine Produktion von Stahlhausen Enterprises im Kulturhaus Thealozzi, Pestalozzistraße 21.
Weitere Vorstellungen am 7., 14., 21., 26., 27.,28., 29., 30.12. jeweils um 16 Uhr.
Eintritt 8/erm. 5 Euro. Info & Karten 0234 / 17590.
Auf der Bühne stehen bemalte Umzugskartons, eine Schaukel hängt mitten im Raum. Ausstattung und Beleuchtung erzeugen eine schöne Tiefe. Schnell belebt sich der Bühnenraum. Ein afrikanisches Dorf in Aufruhr. Ein Zaubervogel hat sich im Baum eingenistet und stiehlt den Dorfbewohnern die Vorräte. Hühner und Schafe verschwinden, die Felder werden geplündert. Der Dorfvorsteher ist ratlos. Alle Versuche, den Vogel zu vertreiben, scheitern. Sein betörender Gesang verzaubert, niemand kann widerstehen. Die letzte Hoffnung sind die Kinder des Dorfes, können sie etwas gegen den mächtigen Vogel ausrichten?
Nichts wirkt aufgesetzt
Mit assoziativen Bildern und wenigen, aber prägnanten Dialogszenen lässt Gudrun Gerlach die Dorfwelt lebendig werden. Sie und Schauspielcoach Giampiero Piria vertrauen auf die natürliche Darstellungs- und Verkleidungslust der Kinder. Ihnen wird genug Raum gelassen für eigene Ideen, nichts wirkt aufgesetzt oder antrainiert. Ein Junge am Schlagzeug und eine stimmige Musikauswahl sorgen für Atmosphäre. Natürlich kann das Dorf gerettet werden, doch die Gefahr ist nicht gebannt. „Die Zaubervögel wird es immer wieder geben“, heißt es am Schluss. Aber zum Glück gibt es ja die Kinder.