Bochum. Die einen vertreiben Tauben mit Raubvögeln, in Bochum gilt ein Fütterungsverbot. Andere Bochumer sorgen aufopferungsvoll für die Tauben.
Die Präsenz der verwilderten Haustiere ist auch in Bochum ein schwieriges Thema, heißt es aus der Pressestelle der Stadt. "Stadttauben gehören zu den Städten. Um die Population zu verringern, hilft nur ein konsequent eingehaltenes Fütterungsverbot", sagt Stadtsprecherin Tanja Wißing.
Das Ordnungsamt der Stadt listet ein Verwarnungsgeld von 45 Euro für das Füttern verwilderter Haustiere auf. Eine Ausnahme gilt in langen Frost- Schneeperioden. "Großstädte sind für die Tiere reich gedeckte Tische, da muss man nicht zusätzlich füttern. Das Fütterungsverbot dient dazu, die Tauben nicht an bestimmte Stellen zu locken und die Fortpflanzung nicht noch zu fördern", erläutert Wißing.
Zum Schutz vor Taubenkot an Häusern diene Immobilienbesitzern die Präsenz von Raubvögeln. Eine Attrappe zeige keine langfristige Wirkung, da der Vogel aufsteigen müsse, um den Tauben Angst einzujagen, so Wißing weiter.
Tierschützer in Bochum lauerte einem Tierquäler nächtelang auf – und rettete die Tauben
Eine besondere Fürsorge bringen den Tauben in Bochum verschiedene Organisationen entgegen wie die Taubenhilfe NRW oder der Verein Stadttauben Bochum. Eine spezielle Aktion von Mike Stossun von den Stadttauben Bochum und weiteren Tierschützern erregte 2020 Aufmerksamkeit. Der Bochumer legte sich nächtelang auf die Lauer, um einen Tierquäler zu stellen, der die Tauben mit Pfeilen traktierte, abgeschossen durch ein Blasrohr. Die Tierschützer hatten Erfolg, der Täter wurde polizeilich gestellt.
Mike Stossun agiert für den Verein Stadttauben Bochum, der sich seit 2017 für die Akzeptanz und das Wohl der Stadttauben einsetzt. Die Tierschützer tauschen an Brennpunkten wie Unicenter- und Uni-Parkhäusern regelmäßig Eier gegen Gips-Eier, um die Zahl der Tauben zu reduzieren und kümmern sich um verletzte oder kranke Tiere.