Paderborn. Manuel Riemann, ehemaliger Torwart des VfL Bochum, fliegt beim Heimspiel seines neuen Klubs SC Paderborn vom Feld. Nun wurde er gesperrt.
Es dauerte nur 26 Minuten, da war das Heimspiel für Manuel Riemann schon beendet. Der ehemalige Torwart von Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum wechselte in der Winterpause zum Zweitligisten SC Paderborn. Und bei seinem erst zweiten Einsatz für die Ostwestfalen war schon früh Schluss für den 36-Jährigen: Er sah beim 1:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth nach einer irren Aktion zurecht die Rote Karte. Wegen rohen Spiels sperrte ihn das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nun am Dienstag für drei Spiele.
Riemann hatte beim VfL Bochum zuletzt einen schweren Stand
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Natürlich hatte sich Manuel Riemann den Sonntagmittag ganz anders vorgestellt: Als Startelf-Kandidat wollte er auch die Querelen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber hinter sich lassen: Nach neuneinhalb Jahren hatte Riemann zuletzt einen schweren Stand, geriet mit Mannschaftskollegen aneinander und wurde wegen „unüberbrückbarer unterschiedlicher Auffassungen zu teaminternen Themen“ zur unerwünschten Person im Profi-Training des Bundesligisten. Beinahe wäre es zu einem Gerichtsprozess gekommen. Doch kurz vor Prozessauftakt einigten sich beide Parteien doch gütlich.
Der Abschied vom VfL Bochum war wenig überraschend für beide Seiten. Beim Auswärtsduell in Darmstadt feierte der Ex-Bundesliga-Keeper sein Debüt und feierte einen 1:0-Sieg. Beim Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth sorgte der 36-Jährige einmal mehr für Aufsehen: Schon beim Gegentor durch Branimir Hrgota in der 21. Minute sah der Torwart nicht gut aus, hatte zwar noch die Hand am Ball, doch konnte den Rückstand nicht verhindern. Nur fünf Minuten später war die Partie für ihn dann vorbei: Der frei heranlaufende Fürther Felix Klaus legte den Ball an Riemann vorbei, der stoppte ihn mit ausgestreckten Arm, welcher den Hals des Stürmers traf.
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Riemann fehlt Paderborn in wichtigen Partien
Für die Notbremse zückte Schiedsrichter Richard Hempel die Rote Karte. Für Riemann kam Ersatz-Torwart Markus Schubert in die Partie, Rechtsaußen Casper Terho wurde ausgewechselt. Polarisieren konnte Riemann schon beim VfL: Arme weit ausgebreitet, Buckel hochgezogen, Kopf darin vergraben, Mund auf – und laut schreiend. So kannte man ihn.
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Bevor sich Riemann den Paderbornern, die mit ihm wieder in das Aufstiegsrennen eingreifen wollten, anschloss hatte SCP-Trainer Lukas Kwasniok seine Schlussmänner Schubert und Pelle Boevenik scharf kritisiert: „Allein die Torhüter haben uns dieses Jahr sechs bis acht Punkte gekostet. Und zwar nicht mit Kann-Aktionen, sondern mit brutalen Aussetzern“, sagte er nach der Hinrunde.
Nun muss Kwasniok erneut auf seinen Neuzugang verzichten. Riemann fehlt Paderborn durch die Sperre in den Zweitligaspielen beim SSV Ulm, gegen Preußen Münster und bei Hannover 96. Dann wird wohl wieder Markus Schubert zwischen den Pfosten stehen.