Bochum. Gegen St. Pauli stand überraschend Erhan Masovic in der Startelf. Trainer Hecking war zufrieden mit ihm. Masovic aber war der schwächste der drei Innenverteidiger.
Jakov Medic nutzte die Gelegenheit. Zum Ende des Spiels zwischen dem VfL Bochum und dem FC St. Pauli hatte der erst zur Nachspielzeit eingewechselte Innenverteidiger des VfL nach vorne verteidigt, um das 1:0 über die Zeit zu bringen. So hatte er es nicht weit zu seinen ehemaligen Mitspielern beim FC St. Pauli. Zwei Jahre hatte Medic für St. Pauli gespielt.
Als klar war, dass Tim Oermann wegen einer Gehirnerschütterung für das Spiel des VfL Bochum gegen St. Pauli ausfallen würde, schien er die erste Alternative zur Vervollständigung der Bochumer Dreierkette zu sein. Trainer Dieter Hecking aber entschied sich anders.
VfL Bochum: Hecking ist zufrieden mit der Leistung von Erhan Masovic
Er brachte Erhan Masovic. Der wiederum hatte beim 2:7 gegen Eintracht Frankfurt am neunten Spieltag das letzte Mal in der Startelf gestanden. Hecking verzichtete sogar zweimal komplett auf Masovic. Nun aber schenkte er ihm das Vertrauen.
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„Ich war sehr zufrieden mit ihm“, sagte Hecking. „Er hat sein erstes Spiel von Anfang an gemacht, seitdem ich hier Cheftrainer bin. Es war nicht einfach, es war keine einfache Zeit für ihn. Er hat das Vertrauen, das ich ihm heute gegeben habe, zu einhundert Prozent gerechtfertigt. Es ist nie einfach, in so ein Spiel reinzukommen und sofort da sein zu müssen. Er hat mir gezeigt, er ist da, auf ihn kann man bauen.“
VfL Bochum: Hecking ist froh über Alternativen
Hecking hatte sich bei der Besetzung der Dreierkette und dem Platz neben Ivan Ordets und Bernardo zwischen Medic und Masovic entscheiden müssen. Er entschied aus dem Bauch heraus. „Ich hatte das Gefühl“, sagte er, „dass er uns gegen St. Pauli mit seiner Ruhe am Ball mehr hilft als Jakov Medic. Es war wichtig, dass wir wieder gesehen haben, dass wir Alternativen haben. Wir brauchen jeden in unserem Kader und da ist es gut, wenn ein Spieler solche Zeichen sendet.“
Wobei die Zahlen zum Spiel von Masovic Heckings Eindruck nicht unbedingt bestätigten. Masovic hatte zwar eine gute Passquote, von 52 Pässen kamen 87 Prozent, also 45 Pässe an. Seine Zweikampfwerte aber waren nicht so gut. Von seinen zwölf Zweikämpfen am Boden gewann er nur fünf (42 Prozent), von seinen acht Kopfballduellen gewann er nur drei (38 Prozent).
VfL Bochum: Gegen RB Leipzig wird Tim Oermann ins Team zurückkehren
Da hatten seine Nebenleute in der Dreierkette deutlich bessere Werte. Allen voran Ivan Ordets, der von nur zwei seiner insgesamt 16 Zweikämpfe verlor. Bernardo immerhin gewann elf seiner 19 Zweikämpfe am Boden (58 Prozent) und sechs seiner elf Kopfballduelle (55 Prozent).
Und so scheint bereits klar, wie für das nun anstehende Spiel gegen RB Leipzig die Antwort auf die Frage Masovic oder Medic heißen wird: Tim Oermann. Der junge Innenverteidiger fiel nach einem Zusammenstoß mit Ivan Ordets im Spiel gegen Mainz mit einer leichten Gehirnerschütterung aus. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er nun wieder zurück in die Dreierkette rücken.
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