Bochum. Die U17 des VfL Bochum ist gut in die DFB-Nachwuchsliga gekommen - trotz vieler Ausfälle. Auf zwei Talenten ruhen große Hoffnungen: Team, Ziele, Perspektive.
Es ist schon bemerkenswert, wenn VfL Bochums U17-Trainer Simon Schuchert von der „besten Saisonleistung“ spricht - nach einer Niederlage. Immerhin gab es vor dem 1:2 gegen Fortuna Düsseldorfs U17 am Dienstagabend bereits einen königlichen 3:2-Sieg bei den B-Junioren des FC Schalke 04 und ein souveränes 4:0 gegen RW Oberhausen.
„Gegen Schalke“, sagte Schuchert, „war das eine unfassbare Teamleistung, gegen RWO waren wir sehr effektiv.“ Und gegen Düsseldorf? Spielte sein Team fast auf dem Level, das sich der Trainer wünscht - spielfreudig, variabel, geradlinig, defensiv stabil. Nur im Abschluss klappte es nicht. Allein zweimal klärten die Düsseldorfer Verteidiger vor der Linie, „16 Chancen“ zählte Schuchert für sein hochüberlegenes Team. Ein geniales Tor der Fortuna kurz vor Schluss kostete wenigstens einen Punkt.
NRW-Gruppe ist sehr ausgeglichen - Bochum ist mittendrin
Dennoch: Bochums neue B-Jugend ist gut in die neue DFB-Nachwuchsliga gestartet mit zwei Siegen und zwei Niederlagen, wobei der VfL zum Auftakt bei Borussia Mönchengladbach (2:4) früh in Unterzahl agieren musste wegen einer Roten Karte.
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In der „NRW-Vorrunden-Gruppe H“ liegt der VfL mit sechs Punkten auf Rang vier nach vier Spieltagen - hinter dem Wuppertaler SV (10 Punkte), Schalke (7), Düsseldorf (7) sowie vor Mönchengladbach (6), RW Essen (2), MSV Duisburg (2) und RW Oberhausen (2). Die ersten Spieltage zeigen: Es ist eine der wohl ausgeglichensten Gruppen der DFB-Nachwuchsliga-Vorrunden. Die Spiele sind fast alle eng.
VfL Bochums Trainer Schuchert: Platz eins bis drei ist das Ziel
Und der VfL mischt hervorragend mit. Entsprechend hoch sind die Ziele angesetzt: „Wir wollen nur Topspiele haben“, sagt Schuchert. Heißt: Platz eins bis drei und damit die Qualifikation für die Hauptrunde nach den 14 Hin- und Rückspielen will der VfL erreichen. In der Hauptrunde (Liga A) gibt es 24 Teams, dann könnte es für den VfL auch gegen die Bayern gehen, den BVB oder VfB Stuttgart. Topgegner für Topspiele.
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Schuchert kennt sein Team ja bestens, weiß es einzuschätzen. Das Gros des 23-Mann-Kaders spielte in der Vorsaison für die U16, wurde starker Zweiter hinter Preußen Münster, verfehlte die Titelverteidigung nur um einen Punkt. Gerade offensiv, sagt Schuchert, sieht er „viel Potenzial“. Bochum will im 3-5-2 oder 3-4-3 - beide Systeme zählen zur einstudierten Grundausstattung der U17 - dominant auftreten, „das gelingt uns auch“, sagt der Trainer.
Vier Neuzugänge: Torwart überzeugt, Feldspieler in der Startelf
Vier Neuzugänge haben dabei den vorherigen U16-Kader „auch in der Spitze verstärkt“, sagt Simon Schuchert. Tees Janusch ist als Torwart neu dabei, er kam von den SF Siegen. Er hat bereits zweimal - wie auf Schalke - seine Klasse gezeigt, als Stammtorwart und Kapitän Noah-Ali Ferrara verletzt fehlte. Desmond Fischer (kam vom Hombrucher SV), Paul Zeppenfeld (Viktoria Köln) und Lasse Isbruch (VfB Waltrop) standen alle in der Startelf gegen die Fortuna.
Dabei hat die U17 bisher mit vielen Verletzungsproblemen zu kämpfen, gegen Schalke etwa fehlten gleich sieben potenzielle Startelf-Jungs. „Umso höher war diese Teamleistung zu bewerten“, erklärte Schuchert. Die meisten Angeschlagenen sind zurückgekehrt, dafür gibt es aber neue Sorgen: Joel Gezer, der zweite Kapitän, verletzte sich im Spiel gegen Düsseldorf, droht einige Wochen auszufallen.
Zwei Top-Offensivkräfte fehlen - große Hoffnungen
Schmerzlich vermisst werden zwei Talente, die in der Vorsaison die Garanten für die Vizemeisterschaft waren, auf denen große Hoffnungen ruhen auch mit Blick auf die längerfristige Zukunft, auf die A-Junioren, im Idealfall die Profimannschaft. Stürmer Lumier Santo und Spielmacher Ruben Schneider, der seine Kollegen so oft in Szene setzt wie kein anderer bei den Bochumer B-Junioren, fehlen noch wegen langwieriger Verletzungen.
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Zusammen kamen sie in der Vorsaison auf rund 30 Tore, bereiteten zudem zahlreiche Treffer vor. Ruben Schneider könnte bald zurückkehren, bei Lumier Santo dürfte es noch einige Wochen dauern, so die vorsichtige Prognose von Schuchert.
Beim MSV Duisburg will Bochum „mit Wut im Bauch“ punkten
Dass die Alternativen dennoch die Liga rocken können, haben sie gezeigt. Um Platz drei zu erreichen, darf der VfL allerdings in keinem Spiel nachlassen. An diesem Sonntag (8. September, 11 Uhr) geht es zum MSV Duisburg, ehe der VfL den Wuppertaler SV empfängt (Freitag, 13. September, 19 Uhr) und zu RW Essen reist (21. September, 13 Uhr). Danach beginnt schon die Rückrunde.
Schuchert hat zunächst nur den MSV im Blick: Mit „ein bisschen Wut im Bauch“ nach dem unglücklichen 1:2 gegen Düsseldorf soll dort der dritte Saisonsieg her.
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