Gais. Eine Woche lang trainierte der VfL Bochum im Trainingslager in Südtirol. Es gab einige Erkenntnisse, die diese Woche in Gais brachte.
Drei Testspiele, viele Trainingseinheiten und eine Menge Schweiß: Das Trainingslager des VfL Bochum in Gais in Südtirol ist am Sonntag zu Ende gegangen und hat nicht nur dem Trainer Peter Zeidler wichtige Erkenntnisse gebracht. Einige Dinge fielen direkt ins Auge, ein paar andere Sachen haben sich durch Gespräche ergeben. Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Peter Zeidler überzeugt Spieler von seiner Idee
In allen Trainingseinheiten während der einen Woche im Trainingslager in Gais war zu erkennen, was Zeidler genau von seinen Spielern fordert, wie der Bundesligist im vierten Jahr in Serie im Oberhaus künftig auftreten soll. „In unserer Spielidee sind hohes Tempo und Vertikalität, Mut und natürlich auch das schnelle Umschalten nach Ballverlusten wichtige Punkte“, sagte Zeidler. Im Testspiel zum Abschluss gegen den FC Bologna (4:0) setzten seine Spieler es herausragend um.
Viele Spieler wollen Verantwortung übernehmen
Der VfL Bochum musste in diesem Sommer wichtige Akteure ziehen lassen. Kevin Stöger, Keven Schlotterbeck, Takuma Asano - nur um einige zu nennen. Sie hinterlassen Lücken - nicht nur spielerisch. Auch in der Kabine gingen sie voran. Aber: Viele Spieler wollen diese Lücke schließen. Etwa Maximilian Wittek und Felix Passlack sagten im Interview mit unserer Redaktion, dass sie führen wollen. „Wir sind nun an einem Punkt, an dem wir beide auch im Klub Verantwortung übernehmen wollen“, sagte Passlack über sich und seinen Kumpel. „Wir haben die Erfahrung, haben letzte Saison etwas Unfassbares erlebt mit dem Klassenerhalt in Düsseldorf. Da können und wollen wir die jungen Spieler führen.“ Ähnlich äußerte sich auch Stürmer Philipp Hofmann.
VfL Bochum: Kapitän-Frage noch offen
Offiziell will sich Trainer Zeidler erst nach dem Testspiel gegen Le Havre am kommenden Wochenende festlegen, wer in der kommenden Saison die Kapitänsbinde tragen wird. Bleibt VfL-Urgestein Anthony Losilla der wichtigste Ansprechpartner des Trainers? In dieser Saison wird das Amt durch die neue Regel, dass nur noch der Kapitän mit dem Schiedsrichter sprechen darf, aufgewertet. Deutschsprachig wäre daher ein mögliches Kriterium. Zeidler will einen Kapitän, der auch zum Stammpersonal gehört. Das dürfte es für Losilla schwierig machen. Im Testspiel der vermeintlichen A-Elf zum Abschluss des Trainingslagers in Bozen trugt allerdings auch Ivan Ordets die Binde. In bisherigen Testspielen war Hofmann dieses Amt in der Regel zugedacht. Er selbst könne sich das Amt vorstellen.
Neuzugänge kommen an – Talente überzeugen
Dani de Wit und Ibrahima Sissoko haben sich in dieser Trainingslager-Woche immer besser ins Team integriert. Die beiden Top-Neuzugänge brachten Spielkultur mit, liefen in den Einheiten und Testspielen viel, deuteten ihr großes Potenzial an. Das gilt auch für die Talente Alessandro Crimaldi und Kacper Koscierski. Im Testspiel gegen den FC Südtirol (0:2) spielten beide – und waren Energiegeber. Vor allem Crimaldi konnte mit Offensivaktionen glänzen.
Weitere Verstärkungen sind dringend nötig
Trotz der Qualität der jungen Spieler – der Weg zu einem vollwertigen Bundesliga-Spieler ist weit. Die ersten zwölf, 13, 14 Positionen des Kaders sind derzeit gut besetzt, doch Qualitätsspieler sind dringend gesucht. Sportdirektor Marc Lettau spricht von drei Akteuren, Priorität besitzt ein Offensivspieler. Gut möglich, dass dieser schon in dieser Woche präsentiert wird.