Bochum. Ist das bitter für den VfL Bochum: Mit der letzten Aktion des Spiels gegen Mainz 05 gleichen die Gäste zum 2:2 aus. Ex-Schalker Tom Krauß trifft.
Die Fans des VfL Bochum feierten schon den vermeintlichen Sieg – doch dann der Schock. Quasi mit Schlusspfiff erzielt Tom Krauß den Treffer zum 2:2 für Mainz 05. Es ging ein Roar durchs Ruhrstadion, den man sich eigentlich mit Abpfiff auf der anderen Seite gewünscht hätte. Doch wieder einmal belohnte sich der VfL nicht für ein solides Spiel. Auch am neunten Spieltag stand nur ein Remis.
VfL Bochum gegen Mainz 05: Der Live-Ticker zum Nachlesen
VfL Bochum - Mainz 05 2:2
Dabei ging es so gut los. Nach einer emotionalen Ansprache der Ultras Bochum an die Mannschaft schon vor dem Aufwärmen drückte die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch zu Beginn. In der dritten Minute tankte sich Takuma Asano auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und flankte zurück in den Strafraum. Dort kam der Innenverteidiger Bernardo aus zwölf Meter vollkommen frei zum Abschluss, doch Mainz-Keeper Robin Zentner wehrte zur Ecke ab.
Moritz Broschinski startet für den VfL Bochum
Es war allerdings kein Startschuss für eine wilde Partie am Freitagabend unter Flutlicht, wie es sich die 26.000. Zuschauer vielleicht erträumt hatten. Intensiv wurde das Spiel zwischen den beiden schwach in die Saison gestarteten Teams dennoch geführt, wenngleich beide Seiten nicht gerade mit Ballsicherheit und hoher Passquote glänzen konnten. Daran änderte auch die etwas überraschende Startelf-Nominierung von Bochum-Stürmer Moritz Broschinski nichts, der erstmals überhaupt von Beginn an auflief. Zudem ersetze Philipp Förster Christian Antwi-Adjei im Mittelfeld.
Die Bochumer, die in dieser Saison immerhin die meisten Großchancen zuließen, waren spielbestimmend und ließen in der Defensive kaum etwas zu, was wohl auch an dem überraschenden Einrücken von Danilo Soares auf die Sechser-Position bei eigenen Angriffen lag. Dadurch sicherte ein weiterer Spieler mögliche Gegenstöße ab. Und Bochum setzte selbst Nadelstiche, wie in der 18. Minute: Einwurf VfL Bochum, direkt nach vorn geschlagen, doch Asano verliert das Laufduell gegen Maxim Leitsch, der einst selbst für den VfL Bochum spielte. Doch diese Ecke sollte entscheidend sein: Mainz-Verteidiger Danny da Costa trifft Keven Schlotterbeck eindeutig am Fuß. Schiedsrichter Patrick Ittrich ließ zwar zunächst weiterspielen, bekam aber offenbar direkt aufs Ohr gesagt, dass diese Entscheidung nicht richtig war. Kurzes Videostudium und die Entscheidung ist klar: Elfmeter. Diesen verwandelte Kevin Stöger, ja, der Ex-Mainzer, sicher in die rechte untere Torecke zur Führung.
+++ Vor Mainz-Spiel: Bochum-Fans stimmen VfL-Spieler ein +++
Es war eine Partie, die ohne wenige Highlights in der ersten Halbzeit daherkam, und in der die Offensivspieler nur selten wirklich auf sich aufmerksam machen konnten. So blieb auch Broschinski blass, der in der 26. Minute immerhin mit einem Kopfball nach einer Ecke eine Halbchance verbuchen konnte. Bitter für den VfL: nach gut einer halben Stunde musste Innenverteidiger Ivan Ordets ersetzt werden, nachdem dieser sich in einem Zweikampf mit Karim Onisiwo am hinteren Oberschenkel verletzte.
Doch Bochum hatte weiter alles im Griff und jubelte kurz nach Wiederanpfiff, als Broschinski schon jubelnd zur Eckfahne lief. Doch bei seinem vermeintlichen Treffer stand er in der 46. Minute knapp im Abseits. Es glich einem Weckruf für die Mainzer, die nun besser ins Spiel kamen und in der 59. Minute selbst jubelten. Anhony Caci zieht nach einer Ecke ab, der eingewechselte Aymane Barkok schießt Keven Schlotterbeck an und der Ball trudelt über die Linie. Wieder einmal Pech für den VfL.
Mehr News und Hintergründe zum VfL Bochum:
- VfL Bochum: Schlotterbeck wie ein Leader, Broschinski unglücklich - Note 4
- Gamboa verlängert beim VfL Bochum: Die Details zum Vertrag
- VfL Bochum: Ticketverkauf für Köln-Spiel startet Donnerstag
Tom Krauß schockt den VfL Bochum
Nun wurde es ein offenes Spiel, zumal Letsch offensiv wechselte, mit Philipp Hofmann und Goncalo Paciencia beide bulligen Stürmer brachte. Und der Wechsel hätte sich fast ausgezahlt, als Masovic eine Stöger-Flanke verlängerte und Hofmann nach einer starken Bewegung schwächer abschloss und Zentner parieren konnte. Besser machte es dann Schlotterbeck mit seinem Kopfball in der 82. Minute. Der Innenverteidiger, der beim ersten Gegentreffer noch Pech hatte. Kurz darauf musste er angeschlagen vom Platz – und Mainz drückte nun. In der sechsten Minute der Nachspielzeit mit Erfolg. Und wieder mit Glück. Der Schuss von Krauß wurde vom eingewechselten Lukas Daschner noch abgefälscht.