Bochum. Der VfL Bochum verspielt gegen Mainz 05 in letzter Sekunde den ersten Saisonsieg. Die Einzelkritik zum turbulenten 2:2 (1:0) im Ruhrstadion.

Manuel Riemann: Halten musste er im ersten Abschnitt keinen Ball, die Mainzer gaben keinen Torschuss ab. Die Abwehr vor ihm räumte so ziemlich alles weg. Konnte ganz oft in Ruhe seine langen Bälle schlagen, auch wenn die Mainzer immer wieder versuchten, ihn früh anzulaufen. Beim 1:1 ohne Sicht und ohne Chance. Als er halten musste, war er zweimal sicher da. Beim späten Ausgleich ohne Chance. Note: 2,5

VfL-Torwart Manuel Riemann sitzt nach dem späten Ausgleich der Mainzer enttäuscht in seinem Tor.
VfL-Torwart Manuel Riemann sitzt nach dem späten Ausgleich der Mainzer enttäuscht in seinem Tor. © firo

Cristian Gamboa: Der Mann aus Costa Rica ist in dieser Woche 34 Jahre alt geworden. Dazu hat er seinen Vertrag bis 2025 verlängert. Dass schien ihn durchaus zusätzlich zu motivieren, wobei das bei ihm eigentlich nicht nötig ist. War sehr aktiv, bespielte die rechte Seite von unten bis oben, ging auch immer mal wieder ins Dribbling. Seine Flanken waren aber eher B-Ware. Note: 3,5

+++ 2:2! VfL Bochum unter Schock: Mainz trifft mit letzter Aktion +++

Ivan Ordets: Nach einer halben Stunde fasste er sich nach einem Mainzer Konter immer wieder an den hinteren Oberschenkel. Kurz danach war Schluss für ihn. Erhan Masovic kam für ihn (33.). Ordets hatte bis dahin sehr aufmerksam verteidigt. Ohne Note

Keven Schlotterbeck: Immer wieder tauchte der Chef der Dreierkette im Mainzer Strafraum auf. Das wurde früh belohnt. Nach einem Foul von Costa an ihm und Überprüfung durch den VAR, zeigte Schiedsrichter Ittrich auf den Elfmeterpunkt. Stöger verwandelte. Schlotterbeck hat offenbar in der Mitte der Dreierkette seinen Platz gefunden. Wie schon gegen Leipzig und Freiburg dirigierte er viel, schob seine Nebenleute auch immer wieder nach vorne. Fälschte nach einer Stunde den Ball unglücklich zum 1:1 ab. Wollte nach einer Stöger-Ecke das Tor, machte es auch. Note: 2,5

VfL Bochum: Bernardo mit guter Leistung

Bernardo: Nach nicht einmal drei Minuten hätte er das 1:0 machen können. Seinen Schuss aus acht Metern hielt Robin Zentner stark. Erledigte sein Kerngeschäft ebenso engagiert, war sicher und präsent in den Zweikämpfen. Ließ auch nach der Gelben Karte, die ihn Schiedsrichter Ittrich für ein Handspiel zeigte, nicht in seiner Dynamik bremsen. Note: 2,5

Danilo Soares: Der Brasilianer hatte diesmal eine etwas andere Rolle. Immer wieder löste er sich von seiner Linksverteidigerposition, rückte zentral als Anspielstation ins Mittelfeld vor. Oft klappte das gut, Soares hatte Platz, nutzte ihn für Pässe in die Tiefe. Er konnte da seine offensiven Qualitäten einbringen. War dann aber auch immer wieder defensiv zur Stelle. Note: 3

Anthony Losilla: Wie wichtig er für das Spiel der Bochumer ist, ist erst zu beurteilen, wenn er mal nicht mehr spielt. Machte viele Räume zu, versuchte die Mainzer auf dem Weg nach vorne zu stören. Trieb das Team nach dem Ausgleich immer wieder an. Note: 3

Kevin Stöger: Gegen seinen ehemaligen Club benötigte er etwas Anlaufzeit, spielte einige unsaubere Pässe. In Minute 21 durfte er nach Foul an Schlotterbeck zum Elfmeter antreten. Er verwandelte sicher zum 1:0. War danach deutlich besser im Spiel, gefiel auch mit energischen Zweikämpfen. Überließ lange Förster die Standards. Als er sie schlug, kam eine Ecke genau auf den Kopf von Schlotterbeck. Note: 3

+++ Vor Mainz-Spiel: Bochum-Fans stimmen VfL-Spieler ein +++

Philipp Förster: Da war er wieder, der Heimspielförster. Zusammen mit Broschinski lief er die Mainzer Abwehrreihe immer wieder intensiv an. Machte einen frischen, sehr fitten Eindruck. Seine Standards kamen schon mal besser, versuchte aber auch mit direktem Spiel das Bochumer Spiel anzuschieben. Wirkte nach einer Stunde zusehends müde. Sichtbar bemüht, aber selten wirksam. Note: 3,5

Takuma Asano: Auch, weil sich Soares bei Bochumer Ballbesitz zentral orientierte, wich er auf den linken Flügel. Dort versuchte er seine Räume mit seinem hohen Tempo zu nutzen. Fast auffällig oft suchte er von dort mit Dribblings den Weg in den Strafraum. Das klappte so semi gut. Note: 3,5

Moritz Broschinski, hier im Zweikampf mit dem Ex-Bochumer Maxim Leitsch, startet für den VfL gegen Mainz.
Moritz Broschinski, hier im Zweikampf mit dem Ex-Bochumer Maxim Leitsch, startet für den VfL gegen Mainz. © firo

Moritz Broschinski: Seine Hereinnahme war die Überraschung in der Bochumer Startelf. Damit feierte er sein Startelfdebüt, bisher war er immer nur eingewechselt worden. Lief die Mainzer energisch an, konnte aber die vielen hohen Bälle selten festmachen. Brachte den Ball im Tor unter und ließ sich feiern, der Treffer aber wurde wegen Abseits nicht gegeben. Note: 4

Erhan Masovic ersetzt Ivan Ordets beim VfL Bochum

Erhan Masovic (ab 33.): Als sich Ordets am Oberschenkel verletzte, kam er ins Spiel. Fiel lange dadurch auf, dass er nicht auffiel. Lieferte sich im ersten Abschnitt kernige Zweikämpfe mit Ajorque, im zweiten Abschnitt dann mit Barkok. War ohne großen Anlauf sofort im Spiel. Möglich, dass er nun wieder häufiger spielt, weil Ordets wohl verletzt ausfällt. Note: 3

Goncalo Paciencia und Philipp Hofmann kamen nach 66 Minuten für Förster und Broschinski, Lukas Daschner und Noah Loosli kamen nach 82 Minuten für Schlotterbeck und Asano – alle ohne Note