Bochum. Läuft der VfL Bochum hoch an, wird es meistens gefährlich – vor dem eigenen Tor. Thomas Letsch hat viel Arbeit vor sich. Auch nach dem Test gegen Hannover 96.

Die grauen Wolken über Bochum hingen am Donnerstag tief. Wer abergläubisch veranlagt ist, hätte vielleicht daraus gelesen, wie die Zukunft des VfL aussehen könnte. Der blutleere Auftritt der Mannschaft von Thomas Letsch bei der 1:3-Niederlage im Mammuttest gegen Hannover 96 passte jedenfalls dazu.

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Die Partie gegen den Zweitligisten waren wie ein Spiegelbild der gesamten Saison. Wie schon im bisherigen Saisonverlauf, in dem es erst vier Punkte durch vier Unentschieden gab, offenbarte der VfL nach Ballverlusten eklatante Schwächen, wenn der Gegner schnell umschaltete. Wie am vergangenen Samstag beim 0:0 gegen RB Leipzig galt: „Wenn wir tief verteidigt haben, haben wir nichts zugelassen.“ Wenn der VfL aggressiv anlief, klingelte es – im eigenen Tor.

VfL Bochum Stammplatz für Patrick Osterhage?

Es dürfte also klar sein, wie die Devise in den kommenden Wochen lautet: Safety first. Schließlich ist der erste Gegner nach der Länderspielpause erneut eine starke Mannschaft – dieses Mal der SC Freiburg, wieder ein Auswärtsspiel. Letsch dürfte gut beraten sein, eine ähnlich defensive Taktik wie zuletzt gegen Leipzig oder beim Remis gegen Eintracht Frankfurt zu wählen. Dafür scheint sein aktuelles Team besser aufgestellt.

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Das aggressive Anlaufen, das Letsch favorisiert, das können seine Spieler bislang kaum umsetzen. Da schmerzt der verletzungsbedingte Ausfall von Matus Bero, dem vermeintlich besten Pressing-Spieler im Kader, besonders. Einer, der künftig deshalb häufiger von Beginn an spielen könnte, ist Patrick Osterhage. Der 23-Jährige kommt vom Profil am nächsten heran an Bero.

Letsch: "Mit Unentschieden hält man nicht die Liga"

In der kommenden Woche wird es für Letsch darum gehen, seiner Mannschaft einzubläuen, im Pressing die Räume hinter den hochschiebenden Außenverteidigern nicht zu vernachlässigen. Erst dann wird man wohl wieder über Siege reden können. Und die benötigt der VfL Bochum dringend. Denn wie Letsch richtig sagt: „Nur mit Unentschieden hält man nicht die Liga.“