Bochum. Fußball-Zweitligist VfL Bochum hat einen Aufstiegsplatz erobert. Beim 2:0-Sieg in Regensburg ging der Matchplan von Trainer Reis voll auf.
„Wir können mit einem Lächeln jetzt die etwas längere Rückfahrt antreten“, sagte Trainer Thomas Reis kurz vor der Abfahrt aus Regensburg. Nach einem hart erkämpften, vor allem aufgrund der ersten Halbzeit aber verdienten 2:0-Auswärtssieg durch Treffer von Simon Zoller (80.) und Thomas Eisfeld (90.+5) ist der VfL Bochum Tabellenzweiter der 2. Liga. „Es läuft momentan“, meinte Kapitän Anthony Losilla und brachte damit Spiel und Situation des VfL kurz und knapp auf den Punkt.
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Dabei versäumte es Bochum, beim SSV Jahn Regensburg in der klar dominierten ersten Halbzeit bereits für klare Verhältnisse zu sorgen. „Wir waren in der ersten Halbzeit dem 1:0 schon sehr nahe, sind oft bis zur Grundlinie gekommen, haben den letzten Pass aber leider meistens zu ungenau gespielt“, meinte Sport-Geschäftsführer. „Wir haben defensiv nichts zugelassen bis auf einen Weitschuss. In der zweiten Halbzeit wurde es ein wildes Spiel, ein bisschen unstrukturiert. Es gab viele lange Bälle, viel Kampf“, sagte Schindzielorz. „In der entscheidenden Szene aber waren wir mit Robert Zulj und Simon Zoller hellwach und haben einen absolut verdienten Auswärtssieg eingefahren.“
VfL Bochum: Matchplan geht in Regensburg auf
Auch Trainer Thomas Reis gefiel der erste Durchgang – mit Ausnahme des letzten Passes, des Abschlusses. Die Bochumer aber schafften es, das normalerweise so gefährliche Umschaltspiel vom Jahn gar nicht erst aufkommen zu lassen. „Wir wussten, dass Regensburg gute Umschaltmomente hat. Die konnten wir gut entschärfen, weil wir eine gute Restverteidigung hatten“, analysierte Trainer Reis. „Wir konnten uns auch oft über die Außen durchsetzen, haben aber leider nicht den entscheidenden Ball reingebracht. Wir hatten die Riesengelegenheit von Robert Zulj und Simon Zoller, dazu noch eine Chance von Robert Tesche. Es war ein bisschen das Manko, dass wir nicht in Führung gegangen sind, weil wir keine gute Box-Besetzung hatten“.
In der zweiten Halbzeit sei dann ein wenig ein Bruch ins Spiel seines VfL gekommen. Regensburg hätte mit anderen, mit groß gewachsenen Spielertypen, mit einer Systemumstellung für etwas Verunsicherung gesorgt, sein Team habe den Faden etwas verloren und zu viele Bälle quer gespielt. „Trotzdem hat die Mannschaft versucht, alles weg zu verteidigen“, lobte Reis Einsatz und Teamgeist. Einen Distanzschuss ließ der VfL zu und eine einzige Jahn-Chance rund drei Minuten nach der Führung, als Manuel Riemann den Schuss von Andre Becker festhielt. Vorausgegangen war ein Fauxpas von Armel Bella-Kotchap, der bis auf zwei, drei Szenen aber eine starke Leistung ablieferte – ebenso wie Maxim Leitsch, der immer souveräner auftretende linke Innenverteidiger.
Letztlich, so Reis, „lenkt dann so ein Geistesblitz von Robert Zulj das Spiel in die richtige Richtung. Über 90 Minuten gesehen war das ein gutes Auswärtsspiel von uns. Ich denke, hier werden sich noch einige Mannschaften sehr schwer tun.“
Auch Anthony Losilla hob den Teamgeist hervor. „Heute war es kämpferisch sehr gut, in der ersten Halbzeit hatten wir gute Chancen. In der zweiten Halbzeit ist es noch ekliger geworden. Aber wir haben es trotzdem geschafft zu gewinnen, weil wir zusammen gut gearbeitet haben“, meinte Losilla. Und Milos Pantovic, der den Freistoß vor dem 1:0 herausgeholt hatte kurz nach seiner Einwechslung, sagte, es sei wie in der Vorwoche gegen Darmstadt „alles Richtung 0:0 gegangen. Dann haben wir wieder alles hineingeworfen“, so Pantovic. „Es war wichtig, den zweiten Platz zu sichern. Jetzt müssen wir aber den Fokus schnell wieder auf Nürnberg legen.“
Nürnberg kommt am nächsten Samstag ins Ruhrstadion. Dann gilt es, den Aufstiegsrang zu verteidigen.