Bochum. In den Testspielen hüteten beim VfL Bochum entweder Manuel Riemann oder Felix Dornebusch das Tor. Ex-Kapitän Luthe ist aktuell nur die Nummer drei.
Am Tag nach dem Spiel in Leverkusen hatte sich Trainer Gertjan Verbeek längst wieder beruhigt. Bei Bayer hatte man ihn ständig lauthals ins Spiel rufen hören, vieles passte ihm nicht, obwohl Bochum am Ende 2:1 gewonnen hatte beim Bundesliga-Fünften.
Kurz danach hatte sich Verbeek im Gespräch mit FUNKE Sport Torwart Manuel Riemann vorgeknöpft. Doch nach dem Training in der Bochumer Kälte am Mittwochmittag analysierte er den dritten Testspielsieg in Folge gegen einen hochrangigen Erstligisten ausgeglichen, ruhig, sachlich. Er habe in Leverkusen gute Dinge und schlechte Dinge gesehen, sagte er FUNKE Sport und wirkte dabei keinesfalls unzufrieden. Auch wenn es, natürlich, viel zu verbessern gebe.
Torwartwechsel war nicht geplant
Eine Nacht zuvor hatte er öffentlich seine neue Nummer eins scharf kritisiert. „Das muss er sich merken, das würde ich auch in der Liga so machen, wenn er so ein Spiel anbietet“, begründete Verbeek den Wechsel zwischen den Pfosten nach gut einer Stunde, der gar nicht geplant war - doch die Leistung Riemanns habe ihn dazu gezwungen, Felix Dornebusch einzusetzen. „So etwas geht nicht. Er war nicht scharf, nicht konzentriert“, polterte Verbeek. „Dabei geht es mir gar nicht um das Gegentor. Ich dachte zeitweise, er spielt für Leverkusen. Der gehaltene Elfmeter war das einzige, was er gut gemacht hat.“
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Harte Kritik, mit der Riemann, der selbst kein Kind von Traurigkeit ist in seiner Attitüde und seit seiner Ankunft im Sommer selbstbewusst auftritt beim VfL, klarkommen muss. Der Torwart hatte mit einem leichtsinnigen Haken knapp vor der eigenen Torlinie das 1:1 von Mehmedi verschuldet. Bisher allerdings hatte Riemann sowohl in den Pflichtspielen in der 2. Liga und im Pokal als auch in der bisherigen Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen.
Dornebusch verdrängt Andreas Luthe
Das gilt auch für Felix Dornebusch (21), der wohl die neue Nummer zwei ist. Wobei Verbeek dies am Mittwoch auf Nachfrage von FUNKE Sport so weder bestätigen noch dementieren wollte. Dass Andreas Luthe noch gar keine Einsatzzeit hatte in den bisher vier Testspielen, habe gute Gründe, sagte Verbeek.
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Luthe sei vor dem Jahresauftakt vier Wochen „raus gewesen“ und habe deshalb zunächst eine andere Vorbereitung benötigt als seine Kollegen, die ja nur zwei Wochen Urlaub genießen durften. Bei den Testspielen gegen Hertha BSC Berlin und Mönchengladbach habe Luthe wegen einer Krankheit gefehlt, die wohl auch einen Einsatz gegen Leverkusen noch nicht sinnvoll gemacht habe - wobei der Torwart da schon wieder im Training war.
Personelle Situation entspannter als im Sommer
Nun denn, unterm Strich steht: Luthe scheint nach seinem Facebook-Auftritt vor dem Heidenheim-Spiel nur noch eine realistische Chance auf einen Einsatz zu haben, wenn Riemann oder Dornebusch sich verletzen oder grob patzen. In welcher Form auch immer.
Insgesamt ist Verbeek mit dem Stand der Vorbereitung zufrieden. Die gesamte Mannschaft sei „physisch“ weiter als im Sommer und der Konkurrenzkampf größer als vor der Saison. Letzteres vor allem, weil Peniel Mlapa, Thomas Eisfeld, Tobias Weis und Jan Simunek nun bereit sind für längere Einsätze.