Bochum. Bochums Torhüter Andreas Luthe steht nach seiner Suspendierung wieder auf dem Platz. Doch es gibt weitere Themen, über die beim VfL diskutiert wird.
Alle Augen waren vor allem auf eine Person gerichtet: Andreas Luthe. Der Torhüter stand am Montag beim Trainingsauftakt des VfL Bochum wieder auf dem feuchten Rasen. Und das nach seiner rund einmonatigen Suspendierung, aufgebrummt vom Verein, weil sich Luthe öffentlich via Facebook über seine Degradierung zur Nummer zwei beschwert hatte. Die rund 50 Trainingskiebitze, die sich mit großen Regenschirmen vor dem nassen Wetter schützten, diskutierten eifrig über die Zukunft des Bochumer Urgesteins. Will er wechseln? Soll er wechseln? Oder hat er sogar die Chance, wieder die Nummer eins zu werden?
Sein Trainer Gertjan Verbeek stellte nach der Übungseinheit klar: "Den Krach, den wir gehabt haben, der ist für mich jetzt abgehandelt. Wir haben vor dem Training noch mal gesprochen. Er hat sich 14 Tage Gedanken gemacht, auch ich habe mir Gedanken gemacht, jetzt machen wir weiter." Der Weg zurück ins VfL-Tor scheint für Andreas Luthe also nicht verbaut zu sein.
Kritik an Trainer Verbeek auf Facebook
Anfang Dezember hatte der Torhüter, der schon seit seiner Jugend das Bochumer Trikot trägt, auf Facebook geschrieben: "Trainer Gertjan Verbeek nimmt damit einen Torhüter aus der Mannschaft, der laut kicker online zu den notenbesten Spielern der gesamten Zweitligaspielzeit gehört und in 16 Ligaspielen ohne jeden schweren Fehler geblieben ist." Zuvor hatte ihm sein Trainer mitgeteilt, dass gegen den 1. FC Heidenheim Konkurrent Riemann im Tor stehen wird. Nach dieser öffentlichen Beschwerde konnten die Verantwortlichen des VfL Bochum im Grunde gar nicht anders. Sie mussten Luthe suspendieren, um die Autorität von Verbeek zu bewahren.
Die Diskussion um die Rückkehr des in Ungnade gefallenen Torhüters überschattete ein wenig ein weiteres Thema, über das in den kommenden Tagen viel geredet werden wird. Am Saisonende läuft der Vertrag von Gertjan Verbeek aus. Sportvorstand Christian Hochstätter und Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis wollen gerne mit dem Trainer weiterarbeiten. Verbeek selbst hat vor der Winterpause angekündigt, nach den Ferien eine Entscheidung treffen zu wollen.
Im Trainingslager soll die Entscheidung fallen
Beim Trainingsauftakt sagte er in seiner gewohnt schnoddrigen Art zur Presse: "Ich habe mir Gedanken gemacht, es gibt auch neue Erkenntnisse, aber ich bespreche das erstmal mit Christian Hochstätter." Im Trainingslager in Belek (Türkei) solle eine Entscheidung fallen, "dann setzen wir uns hin".
Bereits am Freitag, 8. Januar, fliegt die Mannschaft in die Türkei. 30 Spieler werden dabei sein. Auch Torjäger Peniel Mlapa kommt mit, der am Montag aufgrund einer noch nicht komplett auskurierten Bänderdehnung nur kurz trainierte. "Ich habe probiert zu laufen, das ist kein Problem", erklärte der 24-Jährige.
Spätestens in Belek soll er wieder voll einsteigen, Andreas Luthe wird dann auch dabei sein.