Bochum. Auch dank Konstantinos Stafylidis hat der VfL Bochum zuletzt gegen zwei Top-Teams überzeugt. Trainer Reis schätzt nicht nur seine Aggressivität.
Ein kleiner taktischer Kniff und eine neue Position für Konstantinos Stafylidis haben dazu beigetragen, dass der VfL Bochum nach zuvor zwei Niederlagen nun gegen zwei Topteams bestanden hat. In Hoffenheim gewann der VfL mit 2:1, gegen Leverkusen holte er ein bemerkenswertes 0:0.
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In beiden Partien spielte Konstantinos Stafylidis neben Anthony Losilla im Mittelfeldzentrum, als einer der Sechser. Bis dahin war das Zentrum mit einer Doppel-Acht in der Grundordnung, neben Elvis Rexhbecaj wahlweise besetzt mit Eduard Löwen, Patrick Osterhage, Milos Pantovic, ein Stück offensiver aufgestellt.„Gegen spielstarke Mannschaften benötige wir Spieler, die gut in den Zweikämpfen sind“, sagt Trainer Thomas Reis.
Bochums Trainer Reis über Stafylidis: Er strahlt viel Ruhe aus
„Stafy tut uns aber nicht nur mit seiner Aggressivität gut. Er ist ja nicht nur dafür da, das Spiel des Gegners zu zerstören“, betont der Coach, dass die Grenzen zwischen Sechser und Achter ohnehin fließend sind, dass er Stafylidis auch im Spiel nach vorne viel zutraut. „Stafy hat viel Erfahrung, er strahlt viel Ruhe aus, er fordert den Ball. Das tut der ganzen Mannschaft zurzeit gut“, sagt Reis.
So gut, dass er auch in Freiburg, beim nächsten spielstarken und auf Europacup-Kurs liegenden Gegner des VfL am kommenden Karsamstag (15.30 Uhr/Sky), seinen Platz im Zentrum sicher haben dürfte. „Stand jetzt würde nichts dagegen sprechen, wenn er wieder dort beginnt“, sagt Reis. Der Coach betont aber, dass die Trainingswoche nach dem freien Montag ja erst am Dienstag beginnt und entsprechend auch noch viel passieren kann.
Stafylidis ist auch erster „Ersatzmann“ für beide Außenpositionen defensiv
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Zum Beispiel auf den Außenbahnen. Cristian Gamboa, der erneut ein enorm kraftintensives Spiel zeigte gegen Leverkusen, und Danilo Soares glänzten gegen Leverkusen mit vielen Sprints, viel Einsatz, Zweikampfstärke, Offensivdrang. Sind sie fit, spielen sie auch in Freiburg. Wenn nicht – übernimmt Stafylids. Dort, wo Bedarf ist.
Der 28-jährige griechische Nationalspieler ist ja gelernter Linksverteidiger, dort vertrat er den in dieser Saison oft genug überragenden Danilo Soares in dessen Auszeit wegen einer Corona-Infektion zuvor in Frankfurt und gegen Mönchengladbach ordentlich. In seinen weiteren zehn Einsätzen von Beginn an – insgesamt kam Stafylidis in 23 der 29 Partien zum Einsatz – agierte er meist als Rechtsverteidiger. Auch das: stabil.
Stafylidis kann sich Verbleib in Bochum gut vorstellen
Es gebe Spieler, meint Reis, die fühlten sich bei derart oft wechselnden Aufgaben „hin- und hergeschoben“. Anders Stafylidis: Er nimmt jede Rolle an, sagt Reis, „weil er sie auch spielen kann. Diese Flexibilität ist für mich eine Stärke und keine Schwäche, dass man keine ganz klare Stammposition hat.“
Stafylidis ist bis zum Saisonende von der TSG Hoffenheim ausgeliehen, sein Vertrag dort läuft noch ein Jahr. Der VfL Bochum würde ihn liebend gerne halten. Stafylidis würde gerne in Bochum bleiben. Auch, weil der Routinier die Stimmung in der Kabine als „überragend“ einschätzt, wie er jüngst im Gespräch mit dieser Redaktion sagte. Gut möglich, dass sich VfL, TSG und Stafylidis, also die drei Parteien bei Vertragsverhandlungen, einigen können.