Bochum. Etliche Monate hatte Saulo Decarli kein Spiel für den VfL Bochum in der 2. Liga absolviert. Beim 3:0 gegen Würzburg überzeugte er.
Als Schiedsrichter Markus Schmidt das Spiel des VfL Bochum gegen die Würzburger Kickers beendete, schien ein Bochumer besonders tief durchzuatmen und erleichtert zu sein. Sichtbar erfreut genoss Saulo Decarli den 3:0-Sieg der Bochumer gegen Würzburg. Damit rückten die Bochumer zumindest bis zum Montagabend auf Platz eins der 2. Bundesliga. Viel besser hätte das Comeback von Saulo Decarli nicht ausfallen können.
Decarli blickte kurz zum Himmel, bekreuzigte sich und nahm dann zunächst die Gratulation von Spielführer Anthony Losilla entgegen. Danach folgten Umarmungen mit eigentlich jedem Mitspieler und allen Trainern. Den Gegenspielern, die ihm beim Weg über das Spielfeld über den Weg liefen, gab er jeweils die Faust. Das ist der Gruß, der in diesen Corona-Zeiten auch bei den Fußballern zur Gewohnheit geworden ist, weil mehr nicht gut geht. Decarli genoss aber auch das.
Spiel gegen Leipzig gibt Vertrauen
Gewohnt ist er es in dieser Saison nicht, dass er durchspielt, beziehungsweise dass er überhaupt spielt. Gegen Würzburg war es der erste Einsatz für den Innenverteidiger in der 2. Bundesliga für den VfL Bochum in dieser Saison. Weil Maxim Leitsch Gelb gesperrt fehlte, rückte er an die Seite von Armel Bella-Kotchap.
Im DFB-Pokal gegen RB Leipzig hatte Decarli nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback gegeben. Das Spiel gegen Leipzig (0:4) sei ein wichtiger Test gewesen, hatte Decarli im Interview für das VfL-Echo, der Spieltagszeitung des VfL Bochum, gesagt. „Normalerweise kehrt man eher in einem Testspiel zurück, wenn man so lange ausgefallen ist wie ich. Ich wurde direkt mit einem sehr starken Gegner konfrontiert, das gibt mit Vertrauen.“
90 Prozent der Pässe kommen an
Das war im Spiel zu sehen. Seine Zweikampfquote lag bei 57 Prozent. Damit gehörte an diesem Tag zu den zweikampfstärksten Bochumern. Nur zweimal spielte er Foul, dazu kamen 90 Prozent seiner Pässe an. Trainer Reis freute sich über das „sehr gute“ Spiel von Decarli. Auch Decarli war zufrieden.
„Es war kein einfaches Spiel“, sagt er. „Wir haben ein bisschen Zeit gebraucht, um unsere Lösungen nach vorne zu finden. Mit Geduld haben wir es sehr gut gemacht und immer wieder verlagert. Am Ende haben wir uns mit drei schönen Toren und einem absolut verdienten Sieg belohnt. Dass wir zu Null gespielt haben und ich meine Aufgabe erfüllen konnte, freut mich umso mehr. Das Allerwichtigste aber sind die drei Punkte.“