Bochum. Der VfL Bochum genießt das Wochenende als Spitzenreiter. Dann geht es in die “Wochen der Wahrheit“, so Danny Blum: “Wir sind hungrig.“
Nach dem 0:1 in Aue zeigte der VfL Bochum eine starke Reaktion – wie so oft in dieser Saison. „Man hat gemerkt, dass wir richtig Bock hatten, Fußball zu spielen“, sagte Torschütze Danny Blum nach dem hochverdienten 3:0 (1:0) gegen die Würzburger Kickers und dem Sprung an die Tabellenspitze.
Der Außenstürmer gab ein gutes Startelf-Comeback nach seiner Verletzungspause. Gemeinsam mit dem für die Kickers oft viel zu schnellen Gerrit Holtmann und unterstützt vom erneut bärenstarken Linksverteidiger Danilo Soares sorgte er für Tempo und Druck über die Außenbahnen. Und erzielte das 2:0 nach Klasse-Vorarbeit des enorm rackernden Simon Zoller, der sein kurzes Formtief offenbar abgeschüttelt hat. „Wir wussten, dass wir absolut konzentriert sein und seriös spielen müssen und die Aufgabe dann mit unserer Qualität auch spielerisch lösen können“, sagte Blum nach der Partie bei „Sky“.
VfL Bochum: Mit Hunger in die Wochen der Wahrheit
Der 30-Jährige blickt mit Spannung auf die kommenden Aufgaben gegen die direkten Konkurrenten Fürth, Hamburger SV, Düsseldorf und Kiel. „Es ist schön, wenn du ganz oben stehst, aber die Wochen der Wahrheit kommen jetzt“, sagte Blum. „Jetzt gilt es zu zeigen, ob wir die Mannschaft sind, die den absoluten Willen hat, nach oben zu gehen oder nicht.“ Blum merkte auf Nachfrage an: „Wir sind hungrig.“
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Robert Zulj ärgert sich über seine verpassten Chancen
Hungrig will auch Robert Zulj bleiben. Das 1:0 erzielte er selbst, das 3:0 von Gerrit Holtmann bereitete der Spielgestalter vor, der diesmal wieder mehr Freiheiten genoss als in Aue und diese auch nutzte. Zwischendurch aber vergab er zwei hundertprozentige Chancen zu einem möglichen höheren Sieg gegen keinesfalls enttäuschende Würzburger. „Das ärgert mich total“, sagte der Österreicher bei Sky. „Diese beiden Chancen waren genau so einfach wie das Tor. Hoffentlich habe ich es mir aufgehoben für die kommenden Spiele.“
Der mit Zoller beste Scorer des VfL (beide elf Tore, neun Torvorlagen) freute sich aber letztlich über einen „verdienten“ Sieg seines Teams und blickte auch schon auf das Spiel in Fürth am kommenden Samstag (13 Uhr). Die Franken liegen nach dem 2:2 in Hannover nun zwei Punkte hinter dem VfL. Zulj: „Die Fürther sind sehr gut, da müssen wir unsere Leistung von heute toppen.“ Von einer Vorentscheidung nach den nun folgenden Topspielen geht er aber nicht aus. „Es sind noch elf Spieltage, da kann in jeder Runde etwas passieren.“
Trainer Thomas Reis bricht eine Lanze für Gerrit Holtmann
Ähnlich denkt auch Thomas Reis. Der Trainer war mit der Vorstellung seiner Elf gegen das zuletzt aufstrebende Schlusslicht hochzufrieden: „Großes Kompliment an die Mannschaft, wie seriös sie das Spiel angegangen ist. Man hat gesehen, dass sie die drei Punkte unbedingt hierbehalten wollte.“
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Besonders freute ihn das „sehr gute“ Saisondebüt von Saulo Decarli, so Reis - und der erste Saisontreffer von Gerrit Holtmann, der zudem den ersten Treffer vorbereitet hatte. „Das hat er sich definitiv verdient“, sagte Reis. „Ich muss eine Lanze für Gerrit brechen. Es geht mir manchmal gegen den Strich, dass er von manchen Kritikern immer wieder angeprangert wird. Er hat viele Aktionen für uns im Spiel, davor haben die Gegner Respekt. Heute hat er sich Gott sei Dank mal belohnt und vielleicht ein paar Kritiker verstummen lassen.“ Der Premieren-Torschütze selbst hatte auch das 0:1 in Aue noch nicht vergessen: „Das war ein wichtiger Dreier nach dem Spiel in Aue, ein geiles Spiel“, sagte Holtmann.
Platz zwei ist dem VfL Bochum nach Spieltag 23 sicher
Zunächst einmal, sagte Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz, könne man das Wochenende nun genießen, ehe die Vorbereitung auf das Spiel in Fürth beginnt. Vielleicht tritt der VfL dort als Spitzenreiter in Fürth an, wenn der Hamburger SV am Montag nicht beim FC St. Pauli gewinnt. Platz zwei ist dem VfL nach dem 23. Spieltag bereits sicher.
Aber nicht deshalb gehe er „mit einem guten Gefühl“ in die Partie, betonte Reis. „Ich gehe in jedes Spiel mit einem guten Gefühl, weil ich Vertrauen in die Mannschaft habe“, sagte der Trainer und ergänzte: „Mit dem Sieg heute im Rücken und der Art und Weise, wie wir gespielt haben, kann man zwar nicht beruhigt in die kommenden Spiele gehen, weil wir immer wieder Gas geben wollen. Aber die Konkurrenz hat auch Respekt vor uns. Elf Spiele sind noch zu spielen, wir haben es in der eigenen Hand. Wir versuchen, unser Bestes zu geben, um möglichst lange da oben zu bleiben.“