Bochum.. Der ehemalige Düsseldorfer Ken Ilsö soll einen Vertrag beim VfL Bochum erhalten. Der Däne, für den keine Ablöse fällig wird, schließt die letzte verbliebene Lücke im Kader der Mannschaft von Trainer Peter Neururer. Die Wechselbörse beim VfL ist damit geschlossen.

„Ja.“ So bestimmt wie zufrieden wirkte Christian Hochstätter, der Sportvorstand des VfL Bochum, schon am späten Montagabend, als er die fast schon obligatorische Frage nach der Stürmersuche beantwortete. Ja, wir werden da noch aktiv, ganz gewiss, sollte das heißen nach dem ordentlichen 1:1 gegen Dynamo Dresden, das ein Manko einmal mehr offenbarte. Im Angriff fehlt, trotz eines unermüdlich kämpfenden und gut spielenden Richard Sukuta-Pasu, nach wie vor die entscheidende Durchschlagskraft. Der Torjäger.

Ob es Ken Ilsö wird?

Wohl wusste Hochstätter da jedenfalls längst, dass im Idealfall bereits am Mittwoch der dänische Angreifer die bisher überaus erfrischend wirkende Erneuerungs-Kur des VfL Bochum vollendet haben wird, bis zur Winterpause zumindest.

Ilsö bei Fortuna Düsseldorf häufig als Joker eingesetzt

Ken Ilsö (26), zuletzt zweieinhalb Jahre bei Fortuna Düsseldorf in der 1. und 2. Liga am Ball, bestritt am Dienstag bereits den Medizincheck. Offiziell wollte der Verein den Transfer, für den einmal mehr keine Ablöse fällig ist, zwar weder bestätigen noch dementieren. Klar ist: Läuft alles nach Plan, unterschreibt Ilsö am Mittwochmorgen einen Zweijahres-Vertrag, trainiert um 10 Uhr mit der Mannschaft und könnte am Samstag im Pokalspiel in Bahlingen sein Debüt geben.

Ebenso wie der Bosnier Adnan Zahirovic. Der 23-Jährige, dessen Verpflichtung wie berichtet seit Tagen nur noch eine Formalität ist, landete am Dienstag in Bochum und absolvierte den Medizincheck. Während Ilsö die dringend benötigte Verstärkung für die Offensive sein soll, hat Zahirovic seine Stärken im defensiven Mittelfeldzentrum. In der Nationalelf, die in der WM-Qualifikation ihre Gruppe mit Stars wie Dzeko, Misimovic und Ibisevic vor Griechenland anführt, agierte er zuletzt als Sechser.

Ein dritter Neuer hat nun unterschrieben: Der 19-jährige Angreifer Mario Jelavic aus Kroatien erhielt einen Kontrakt bis Sommer 2015. Er gilt als Perspektivspieler, der durchaus im Laufe dieser Saison eine echte „Alternative“, so Trainer Peter Neururer, werden könnte. Seit zwei Wochen trainiert er beim VfL mit, zuvor war er beim kroatischen Club Slaven Belupo Koprivnica aktiv. „Wir halten ihn für ein großes Talent, das uns mittelfristig weiterhelfen kann“, sagt Hochstätter. Ken Ilsö indes soll die meist ja erfolgreiche Dänen-Zeit beim VfL schnell fortführen. Thomas Christiansen, Peter Madsen, Sören Colding etwa wecken gute Erinnerungen.

Ilsö bei Fortuna nach Abstieg aussortiert

Ilsö wurde nach dem Abstieg bei der Fortuna aussortiert, allein an seiner Leistung dürfte dies nicht gelegen haben, auch wenn der 1,83 Meter große Blonde nur selten gesetzt war. In der Erstliga-Saison brachte es Ilsö zwar auf 27 Einsätze, wurde aber 13 Mal nur eingewechselt. Zwei Tore und eine Vorlage sind die nackten Zahlen. In der Saison davor lief es besser, vor allem in der Rückrunde, als Ilsö beständig in der Startelf stand. Insgesamt absolvierte er für die Fortuna in zwei Zweitliga-Jahren 42 Partien, oft auch als Joker, in denen er elf Tore und sieben Vorlagen beisteuerte. Dabei agierte er mitunter auch im offensiven Mittelfeld.

Mit den Neuzugängen neun bis elf - inklusive der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sind es sogar 14 - ist die große Wechselbörse beim VfL Bochum für diese Saison vorerst abgeschlossen, der Kader umfasst dann vier Torhüter und 26 Feldspieler. Neun Profis kamen ablösefrei, zwei (Bastians und Sukuta-Pasu) auf Leihbasis - wirtschaftlich keine schlechte Bilanz.