Bochum.. Für den verletzten Felix Bastians war Fabian Holthaus kurzfristig ins Team gerückt. Der 18-Jährige, der noch für die A-Jugend spielen könnte, machte seine Sache gegen Dynamo Dresden ordentlich. Trainer Peter Neururer prophezeit ihm, Karriere in der Bundesliga zu machen.
Nach seinem ersten Profispiel von Beginn an wirkte Fabian Holthaus von außen betrachtet so cool wie die meiste Zeit über im Spiel. Doch der 18-jährige Linksverteidiger ließ kurz nach Schlusspfiff durchblicken, welche Aufgewühltheit und Glückseligkeit zugleich ihn nach seiner ersten Nominierung für Startelf heimsuchten. Der junge Hammer hatte eine unruhige Nacht hinter sich. „Heute bin ich zwei Mal wach geworden. Das passiert sonst nicht!“
Neururer lobt Jungprofi
Doch während des Spiels gegen Dynamo Dresden fehlte beim Jung-Profi fast jede Spur von Nervosität. Holthaus, der täglich vom westfälischen Hamm in die Ruhrstadt pendelt, bekam nach intensiven 90 Minuten von VfL Bochums Trainer Peter Neururer ein Sonderlob. „Vor seiner Leistung ziehe ich den Hut. Er hat sich klug eingeschaltet“, sagte der Übungsleiter.
Viele Mut machende Worte hatte der Cheftrainer offenbar nicht nötig, um den 18-Jährigen auf sein bis dato wohl wichtigstes Spiel einzustellen. „,Sei einfach du selbst!’, hat er zu mir gesagt“, erklärte der zweitjüngste Profi im Kader des VfL Bochum hinterher. Diesen Ratschlag befolgend, machte der Linksverteidiger seine Seite dicht und wagte sich ein ums andere Mal nach vorne, um scharfe Flanken in den Dresdner Strafraum zu schlagen.
Hochstätter würde mit Holthaus „in die Kneipe gehen“
Vom selbstbewussten Auftritt war auch Sportvorstand Christian Hochstätter angetan. „Mit dem würde ich in die Kneipe gehen“, sagte der 49-Jährige. Obwohl es manchmal eng gewesen sei, habe Holthaus immer versucht, gefährliche Situationen spielerisch zu lösen, betonte Hochstätter. Für ihn kaum überraschend, hatte sich bei ihm doch dieser Eindruck bereits während der Vorbereitung aufgedrängt. Dennoch verschwieg der Manager keineswegs die schwierigeren Minuten, die Holthaus zum Ende des Spiels auf seiner Abwehrseite erlebte. „Klar, am Ende hätte er manchen Ball einfach besser löschen können.“
Schönreden kam auch für den Startelf-Debütanten nicht in Frage. Während er seine Leistung in Halbzeit eins noch als „ordentlich“ bezeichnete, fand er sie im letzten Durchgang verbesserungswürdig. „In der zweiten Halbzeit hatte ich einige Fehlpässe im Spiel“, sagte der 18-Jährige selbstkritisch. Doch insgesamt weckt dieser Einsatz beim Hammer Lust auf mehr. Zum zweiten Mal genoss er die phantastische Stimmung im Bochumer Stadion. „So etwas möchte ich gerne öfter haben.“ Das traut ihm Neururer ohne weiteres zu. „Der Fabian wird seinen Weg in die Bundesliga machen“, sagt der 58-jährige Coach nicht erst seit dessen ersten 90-Minuten-Einsatz.