Bochum. Nach dem 0:2 gegen Greuther Fürth am Montagabend steckt der VfL Bochum tief im Abstiegskampf fest. Ein Freistoßtreffer brach dem VfL das Genick schon vor der Pause - und nach vorne blieben die Bochumer wie so oft in der laufenden Saison viel zu harmlos.
Das Wochenende mit seinen Ergebnissen war ja eigentlich schon schlimm genug für den VfL Bochum, aber der Wochenanfang schloss sich nahtlos an. Nach der 0:2-Niederlage im rewirpower-Stadion gegen Greuther Fürth im Montagspiel trennen den VfL Bochum lediglich zwei Punkte von Arminia Bielefeld auf dem Relegationsplatz 16. Zu Dynamo Dresden auf Rang 17 sind es nur noch drei Punkte. Die Mannschaft von Peter Neururer steckt mitten drin Abstiegskampf.
Kurz vor dem Anpfiff musste Peter Neururer umdisponieren. Felix Bastians stand unerwartet wegen einer allergischen Pollen-Reaktion nicht zur Verfügung. Seine Rolle als linker Außenverteidiger übernahm Jonas Acquistapace. Ansonsten stand das Team auf dem Platz, das mit 1:4 in Paderborn verloren hatte. Es stand erst einmal, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn in der ersten Viertelstunde machte der VfL keine Anstalten, irgendetwas zum Spiel beisteuern zu wollen. Fürths Thomas Pledl zeigte in dieser Phase zweimal sein ansehnliches Tempodribbling, dem Acquistapace nicht gewachsen war, aber gottlob fehlte Pledl beim letzten Pass in die Mitte die Genauigkeit.
Allmählich legten die Hausherren ihre Zurückhaltung ab, nun spielten die Bochumer mit – ohne aber die Abwehr der Franken in Verwirrung stürzen zu können. Die Angriffe blieben harmlos, auch Fürth riss beileibe keine Bäume aus. Vermutlich wäre es mit einem 0:0 in die Pause gegangen, hätte nicht Danny Latza Niclas Füllkrug vor dem Bochumer Strafraum zu Fall gebracht. In Paderborn hatte Alban Meha gleich zweimal Kapital aus derlei Szenen geschlagen, diesmal tat es Daniel Brosinski, der Ex-Duisburger.
Luthe auf dem falschen Fuß erwischt
Brosinskis Freistoß erwischte Andreas Luthe auf dem falschen Fuß, die Fürther jubelten. Und der Bochumer Anhang war spätestens jetzt richtig sauer auf Schiedsrichter Tobias Stieler, der vor dem Freistoßpfiff auf Vorteil erkannt hatte. Für Tim Sparv die Gelegenheit, ohne Erfolg das Bochumer Tor anzuvisieren. Dann korrigierte sich Stieler, mit bösen Folgen für die Gastgeber. Wenig später soll er sich bei Peter Neururer, der die Entscheidung „unglücklich“ genannt hatte, dafür mit den Worten entschuldigt haben: „Ich weiß, tut mir leid.“
Für die Bochumer, die ja bekanntermaßen unendliche Mühen haben, den Ball einmal ins Tor des Gegners zu befördern, war dieser Treffer ein echter Genickschlag. Die Mannschaft, das war zu spüren, wollte die Wende, aber es fehlten ihr die Mittel. So lief das Spiel nahezu komplett an Yusuke Tasaka vorbei, nicht zum ersten Mal übrigens.
Klare VfL-Aktionen blieben aus
Der Tabellenzweite verlegte sich nun darauf, kompakt in der Defensive zu stehen und auf den einen entscheidenden Konter zu warten. Der VfL arbeitete viel, klare Aktionen aber blieben aus. So blieb es bei halben Sachen. Christian Tiffert schloss einmal ungenau ab – in Rücklage, dann irrlichterte der Ball eine gefühlte Ewigkeit durch den Fürther Strafraum.
25 Minuten vor Schluss ging Peter Neururer mehr Risiko. Für Richard Sukuta-Pasu, dem nach Krankheit die Kraft fehlte, kam Sven Kreyer, der offensive Piotr Cwielong ersetzte Holmar Eyjolfsson. Maßnahmen, die wirkungs- und erfolglos blieben. Fürth baute den Vorsprung kurz vor dem Ende nach einem Konter - Azemi traf - noch aus. Was die Bochumer angeht, so fragt man sich bang, wie und mit wem man denn in den nächsten Wochen gewinnen will?