Bochum. Andreas Luthe hat nach dem 3:3 gegen St. Pauli die Kritik von Bochums Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis zurückgewiesen. “Wenn man solche Aussagen tätigt, dann sollte man sich vielleicht hier mal blicken lassen. “
Andreas Luthe ist gemeinhin nicht der Typ, der nach Fußballspielen vor den Mikros der Journalisten aus der Haut fährt. So kann man es durchaus als bemerkenswert ansehen, was Bochums Kapitän am Freitagabend nach dem 3:3 seines VfL gegen FC St. Pauli den Berichterstattern in die Feder diktierte.
Luthe sprach von einem "Riesenteamgeist", den seine Mannschaft kurz zuvor bewiesen habe. Schließlich lag der VfL gegen St. Pauli dreimal hinten. Und kam dreimal zurück. "Daran sieht man, dass wir intakt sind. Da wurde ja zuletzt was anderes reininterpretiert. Wir waren vor dem Spieltag Zehnter, aber es hat sich in der Öffentlichkeit teilweise so angehört wie letztes Jahr, als wir wirklich mit dem Arsch zur Wand standen. Da fehlt mir die Relation."
Besonders übel aufgestoßen war dem VfL-Keeper in diesem Zusammenhang offenbar Kritik aus den eigenen Reihen. Genauer: Kritik von Hans-Peter Villis. „Mentalität, Leistung und Charakter habe ich nicht gesehen“, hatte Bochums Aufsichtsratschef nach dem 0:3 beim Spitzenreiter aus Ingolstadt gegenüber "Bild" gesagt. "Die Jungs sollen das abrufen, wofür wir sie bezahlen."
Darauf angesprochen wurde Luthe am Freitagabend deutlich. "Wenn man solche Aussagen tätigt, dann sollte man sich vielleicht hier mal blicken lassen. Wenn man intern dabei ist bei der Mannschaft, dann kann man diese Aussage tätigen, wenn man das nicht macht, sollte man den Mund halten." Sprach's, schlug demonstrativ auf seine Trinkflasche, drehte sich um und entschwand zurück in die Kabine.
Klingt, als hätte der VfL vor dem Auswärtsspiel am kommenden Freitag in Sandhausen nicht nur Trainings-, sondern auch Redebedarf.