Bochum. Der Ärger über die verpasste Chance gegen Nürnberg hielt auch am Tag danach an. Im Quarantäne-Hotel haben die Spieler viel Zeit zum Reden.
Der Frust über die verpasste Chance in Nürnberg war auch am Montag noch herauszuhören. Ein weiteres Tor hätte der VfL Bochum in den letzten 14 Minuten gebraucht, dann wäre der direkte Aufstieg beschlossen gewesen. Es blieb beim 1:1 und der Vertagung der Entscheidung auf den letzten Spieltag der Zweiten Liga.
„Natürlich haben wir uns geärgert. Wir haben uns das anders gewünscht", sagte Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz am Montag dieser Redaktion. "Aber wir haben immer darauf hingewiesen, wie eng und ausgeglichen die Liga ist. Wir wussten, dass Nürnberg ein harter Brocken ist. Jetzt werden wir alles daran setzen, das Spiel gegen Sandhausen zu gewinnen.“
In der 76. Minute glich Robert Zulj zum 1:1 aus. Weil Mitkonkurrent Greuther Fürth in Paderborn zeitgleich auf den Sieg zusteuerte, brauchte Bochum einen Sieg. Am Sonntag reicht schon ein Unentschieden gegen den abstiegsbedrohten SV Sandhausen, um die Bundesliga-Rückkehr nach elf Jahren zu beschließen - und die Relegationsspiele zu verhindern. Neben Fürth und Bochum kämpft auch noch Kiel um die ersten beiden Plätze in der Tabelle.
VfL-Profis haben viel Zeit zum Reden
Fünf Tage hat das Team von Trainer Thomas Reis jetzt im Hotel Zeit, die Partie gegen Nürnberg, insbesondere die Standardsituation beim frühen Gegentreffer aufzuarbeiten. Anders als bei der Quasi-Quarantäne, der verstärkten Kontaktreduzierung vor dem Trainingslager, sind die Spieler nun 24 Stunden an einem Ort beisammen. Die Deutsche Fußball-Liga will durch die Trainingslager erneute Coronafälle im Schlussspurt verhindern.
Die Maßnahme führt auch dazu, dass die Mannschaft eng zusammenrückt. Ein Vorteil? Schindzielorz wiegelt ab. "Wir hatten schon vorher eine gute Kommunikation in der Mannschaft. Nun erstreckt sie sich eben über den ganzen Tag. Aber das gilt nicht nur für uns, sondern für alle Teams.“
Keine Besuche im Quarantäne-Hotel
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Im Quarantäne-Hotel müssen die Bochumer Verantwortlichen jetzt die richtige Balance zwischen Anspannung und Entspannung finden. "Dass es jetzt so ist, müssen wir hinnehmen. Logischerweise müssen wir nach der anstrengenden Fahrt die Regeneration verstärken", sagt Schindzielorz. Zeit mit der Familie könnte die Entspannung fördern, doch darauf müssen die Spieler bis zum Sandhausen-Spiel verzichten: "Im Hotel gibt es genügend Raum, wo sich die Spieler auch mal zurückziehen können. Der Besuch von Familie und Freunden ist leider nicht möglich, aber da gibt es auch andere Wege, in Kontakt zu bleiben“, sagt Schindzielorz. Zeit zum Telefonieren dürften die Spieler trotz des Trainings reichlich haben.