Bochum. Um den Aufstieg in Nürnberg zu schaffen, hätte der VfL Bochum mehr bieten müssen. Beim 1:1 überzeugte aber ein Spieler, dessen Vertrag ausläuft.
Nun hat der „Zitterfuß“ den VfL Bochum doch noch erreicht. Beim 1:1 gegen Nürnberg zeigten etliche Akteure nicht ihre beste Leistung. Mit Patrick Drewes aber überzeugte ein Akteur, dessen Vertrag ausläuft. Die Noten zum Spiel.
Patrick Drewes: Wie und wo es für Drewes weitergeht, ist noch nicht entschieden. Seine Zukunft beim VfL Bochum ist fraglich. Dass es Sinn machen würde, seinen Vertrag zu verlängern, konnte er gerade in der ersten Hälfte zeigen. Drewes hielt gegen Hack, gegen Geis, gegen Shuranov. Dass der VfL nur mit 0:1 hinten lag, war vor allem das Verdienst von Drewes. Er war auf den Punkt da, von „Zitterhand“ keine Spur. Im ersten Abschnitt war er der beste Bochumer. Note: 2
Herbert Bockhorn: Den Titel des Spielers mit der besten Entwicklung innerhalb der Saison hat er sich längst verdient. Gegen Nürnberg spielte er mal wieder rechts hinten für den angeschlagenen Cristian Gamboa. Im Spiel nach vorne war er diesmal deutlich zwingender, als es Gamboa oft in der Saison war. Bockhorn nutzte den Platz, dem ihm die Nürnberger boten, fast noch zu wenig aus. Note: 2
Armel Bella-Kotchap: Die Menschen, die sich bereits Gedanken darüber gemacht hatten, wie sich der junge Innenverteidiger in der nächsten Saison gegen Erling Haaland schlägt, müssen diese Gedanken noch mal bei Seite schieben. Die Realität heißt Erik Shuranov und Nikola Dovedan, das sind die Nürnberger Angreifer, und am nächsten Sonntag Kevin Behrens und Daniel Keita-Ruel, das sind die Angreifer des SV Sandhausen. Gegen sie muss sich Bella-Kotchap mindestens genau so konsequent im Zweikampf zeigen wie im Spiel gegen Nürnberg. Besser wäre es sicherlich, noch konsequenter zu agieren. Note: 3
Maxim Leitsch: Der junge Innenverteidiger steht schon den Großteil der Saison für solide, unaufgeregte Arbeit. Die lieferte er auch gegen Nürnberg ab. Von Zitterfuß war nichts zu sehen, allerdings auch nichts von den typischen Leitsch-Läufen, von hinten heraus mit großen Schritten nach vorne. Leitsch konzentrierte sich vielleicht etwas zu viel auf seine solide, unaufgeregte Abwehrarbeit. Note: 3
Danilo Soares: Seine Vorarbeit zum Ausgleich durch Robert Zulj war sehenswert. Auch sonst ist er, nachdem er von Thomas Reis auch mal aus dem Kader gestrichen und auf die Bank gesetzt wurde, längst wieder der Außenangreifer mit Offensivkraft, der er über weite Strecken der Saison bereits war. Note: 2
Robert Tesche: Es hätte zur Saison des defensiven Mittelfeldspielers gepasst, wenn er in der letzten Szene des Spiels das Tor zum 2:1 für den VfL gemacht hätte. Tesche hatte mit seinen Toren sein Team durch die vergangenen Wochen getragen und sich damit den Spitznamen „Teschinho“ verdient. Gegen Nürnberg waren von brasilianisch anmutenden Offensivkünsten wenig zu sehen. Dagegen verlor Tesche das Kopfballduell gegen Georg Margreitter, schon hieß es 1:0 für Nürnberg. Note: 3
Thomas Eisfeld: Weil Anthony Losilla gesperrt fehlte, rückte Eisfeld ins Team. Weil gegen Sandhausen Robert Tesche gesperrt fehlen wird, wird Eisfeld dann wohl wieder ins Team rutschen. Er überzeugte gegen Nürnberg mit richtig guten Standards. Er überzeugte gegen Nürnberg weniger mit guten Zweikampfwerten und Defensivverhalten. Note: 3,5
Tarsis Bonga: In seinem zweiten Spiel von Beginn an präsentierte sich Bonga besser als in seinem ersten Spiel von Beginn an in der Vorwoche. Durfte deshalb auch durchspielen. Note: 3
Robert Zulj: Dass der offensive Mittelfeldspieler einer der, wenn nicht der wichtigste Akteur beim VfL Bochum ist, zeigte er mit seinem Ausgleich zum 1:1. Zuvor hatte er mehrere gute Möglichkeiten ausgelassen. Zuvor hatte er sich aber eben auch genau diese guten Chancen erarbeitet. Dass er das Team als Kapitän auf das Feld führen durfte, bestätigte ebenso seinen großen Stellenwert im Team. Note: 2,5
Gerrit Holtmann: Der „Zitterfuß“, den Trainer Thomas Reis bei seinem Team ausgemacht hatte, hatte gerade Holtmann „befallen“. Nach diesem Spiel ist es schwer zu erklären, dass er der schnellste Spieler der 2. Bundesliga ist. Holtmann kam nie ins Tempo, nicht zum Abschluss, nicht in die Zweikämpfe. Seine Auswechslung war zwangsläufig. Note: 4
Simon Zoller: An Tagen wie diesen nimmt man nur zur Kenntnis, dass Zoller erneut der Spieler war, der die gegnerische Abwehrreihe am häufigsten anlief. Erneut fehlte ihm der Abschluss. Zoller lief gewohnt viel – etwas mehr als zehn Kilometer – er kämpfte und rieb sich auf. Torschüsse gab er aber nur ganz wenige, zu wenige ab. Note. 3,5
Silvere Ganvoula wurde für Gerrit Holtmann eingewechselt – ohne Note.