Bochum. Der VfL Bochum trifft im Viertelfinale des DFB-Pokals auf den SC Freiburg. Ein schweres Los, doch Trainer Thomas Reis ist zufrieden.

Zwei Lose waren noch im Topf. VfL Bochum. SC Freiburg. Wer darf zuhause ran? „Es war spannend bis zum Schluss“, sagte Trainer Thomas Reis gegenüber dieser Redaktion kurz nach der Auslosung des DFB-Pokal-Viertelfinales und wirkte dabei ziemlich entspannt. „Wir haben auf ein Heimspiel gehofft“, so Reis, und er fügte schmunzelnd an: „Danke an Norbert Dickel, das er uns den Wunsch erfüllt hat.“

VfL Bochum: SC Freiburg ein schwerer Gegner

Der VfL Bochum empfängt am 1. oder, vermutlich, 2. März im eigenen Ruhrstadion den SC Freiburg im DFB-Pokal-Viertelfinale. Ein schwerer Gegner, immerhin sind ja auch noch vier Zweitligisten im Wettbewerb. Aber es ist eben auch: ein Heimspiel.

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BVB-Legende "Nobby" Dickel war für den verhinderten Ski-Star Felix Neureuther als „Losfee“ eingesprungen bei der Ziehung in der ARD-Sportschau am Sonntagabend. „Mal sehen, ob ich für meine Bochumer Freunde etwas tun kann, ich weiß es nicht“, sagte er bei der Ziehung des vorletzten Loses. Kurz darauf war klar: Er konnte. Bochum spielt wie schon in der zweiten und dritten Runde im Ruhrstadion, und ebenfalls wie in den beiden Vorrunden gegen einen Bundesligisten. In der 2. Runde hatte der VfL den FC Augsburg nach Elfmeterschießen (2:2/7:6) besiegt, im Achtelfinale den FSV Mainz 05 mit 3:1. In Runde eins mühte sich Bochum zu einem 2:1 nach Verlängerung beim Wuppertaler SV.

VfL Bochum: Trainer Thomas Reis mit Los zufrieden

Freiburg ist in dieser Saison noch eine Kategorie höher einzustufen als Augsburg und Mainz. „Jeder Gegner wäre schwer gewesen. Wir wollten ein Heimspiel, wir haben ein Heimspiel bekommen. Damit können wir zufrieden sein“, sagt Thomas Reis. „Das wird auf jeden Fall eine spannende Geschichte.“

Bochums Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz äußerte sich ähnlich. „Wir freuen uns, dass wir ein Heimspiel haben. Wir hoffen, dass wir unserer guten Pokal-Saison ein erfolgreiches Kapitel hinzufügen können gegen die Freiburger, die sehr gut unterwegs sind in dieser Saison. Das ist ein sehr anspruchsvoller Gegner. Aber auch gegen die anderen Gegner wäre es anspruchsvoll geworden.“

Anthony Losilla, Bochums Kapitän, meinte: „Das Gute ist, dass wir ein Heimspiel haben, das wollten wir unbedingt. Wir wissen, dass hier zu Hause alles möglich ist. Die Freiburger sind ein starker Gegner, aber wir haben sie schon einmal besiegt. Es ist also machbar. Das wird ein geiler Abend werden.“

Nicht ungern blicken die Bochumer auf die Bundesliga zurück: Im November gewann der VfL gegen Freiburg mit 2:1. Die Gäste waren damals zwar spielerisch überlegen, hatte viele Chancen und führte mit 1:0. Doch Sebastian Polter nach Pass vom ARD-Torschützen des Jahres, Gerrit Holtmann, und Milos Pantovic mit einem Traumschuss ins Netz von der Mittellinie drehten die Partie (54./82.).

Freiburg-Trainer Christian Streich (l.) begrüßt VfL-Coach Thomas Reis. Im Viertelfinale des DFB-Pokals stehen sich beide erneut gegenüber.
Freiburg-Trainer Christian Streich (l.) begrüßt VfL-Coach Thomas Reis. Im Viertelfinale des DFB-Pokals stehen sich beide erneut gegenüber. © firo | Unbekannt

In rund einem Monat kommt es zum Wiedersehen im Pokal. In der Liga spielt Bochum erst am 16. April beim SC Freiburg, der im Achtelfinale auch auswärts groß auftrumpfte. 4:1 gewann das Team von Christian Streich in Hoffenheim im Achtelfinale. Auch die ersten beiden Runden gewann Freiburg auswärts: zunächst in Würzburg mit 1:0, dann in Osnabrück mit 3:2. In der Bundesliga liegt Freiburg als Fünfter auf Europacup-Kurs.

Die Viertelfinalspiele werden am 1. und 2. März ausgetragen. Da Bochum am Sonntag, 27. Februar, in der Liga gegen Leipzig spielt, ist es wahrscheinlich, dass das Pokalspiel erst am Mittwoch, 2. März stattfindet. Das Halbfinale steigt am 19./20. April, das Finale in Berlin am 21. Mai.

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Das Viertelfinale hat Bochum seit seinem Finaleinzug 1987/88 sechs Mal erreicht. Gegen den Hamburger SV (96/97, 1:2), Werder Bremen (99/00, 1:2), Union Berlin (00/01, 0:1), den 1. FC Kaiserslautern (02/03, 3:4. n.E.) gab es ebenso das Aus wie bei den beiden Versuchen seit dem Abstieg in die 2. Liga 2010. In Stuttgart verlor der damals stark abstiegsbedrohte VfL noch unter Coach Karsten Neitzel im Februar 2013 mit 0:2. Und im Februar 2016 schied Bochum - wie so oft im Pokal - unter Trainer Gertjan Verbeek gegen den FC Bayern im Ruhrstadion (0:3) aus.

Nur drei Mal kam der VfL Bochum weiter als bis ins Viertelfinale. In der Saison 1967/68 stürmte Bochum sensationell ins Endspiel, das Bochum gegen den 1. FC Köln mit 1:4 verlor. Knapp am ersten großen Titel der Vereinsgeschichte schrammte der VfL 1987/88 vorbei. Im Endspiel gegen Eintracht Frankfurt zerstörte Lajos Detari mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg der Hessen in der 81. Minute die Pokalsieg-Träume.

VfL Bochum unter Hermann Gerland im Pokalfinale 1988

VfL-Trainer war am 28. Mai 1988 im Berliner Olympiastadion Hermann Gerland. Zum VfL-Team zählten in Martin Kree (stellvertretender Vereinsvorsitzender), Frank Heinemann (Co-Trainer) und Uwe Leifeld (Scout) drei Bochumer, die auch heute beim VfL mitverantwortlich am Ball sind.

Im Halbfinale stand Bochum ein weiteres Mal. 1981/82 gab es für das Team um Michael Lameck ein 1:2 gegen den FC Bayern.