Bochum. Drei Tage nach der 0:1-Niederlage in der Bundesliga hat sich der VfL Bochum im DFB-Pokal revanchiert. Gegen Mainz gewann der VfL mit 3:1 (0:1).

In Mainz wollte er schießen, gegen Mainz durfte er: Milos Pantovic sorgte fast im Alleingang für den 3:1 (0:1)-Erfolg des VfL Bochum im Achtelfinale des DFB-Pokals. Erst glich der Mittelfeldspieler per Elfmeter aus (56.), dann erhöhte er mit einem feinen Lupfer (59.). Beim 0:1 in der Liga in Mainz hatte ihn Sebastian Polter von seinem Elfmeter-Wunsch abgebracht – und verschossen. Diesmal saß Polter auf der Bank. Und Pantovic verwandelte.

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VfL Bochum: Manuel Riemann patzt beim Gegentor

Torwart Manuel Riemann, Pokalheld in der Zweiten Runde gegen Augsburg, wurde beinahe zur tragischen Figur. Er leistete sich einen Fehler, der zum frühen Rückstand durch Karim Onisiwo führte (36.). Am Ende durfte aber auch Riemann mit den 750 zugelassenen Zuschauern feiern. Eduard Löwen stellte den Endstand her (80.).

Durch die geglückte Revanche gegen Mainz 05 steht der VfL Bochum erstmals seit 2016 im Viertelfinale. In der vergangenen Saison war im Achtelfinale gegen RB Leipzig Schluss. Obendrein darf sich der gebeutelte Revierklub über eine Million Euro aus dem Pokaltopf freuen. Doch das Geld dürfte Bochum erstmal egal sein, nach der Pokal-Party dank Pantovic.

Bitterer Moment für Manuel Riemann und den VfL Bochum gegen Mainz 05: Der Torwart ließ vor dem 0:1 den Ball nach vorne fallen.
Bitterer Moment für Manuel Riemann und den VfL Bochum gegen Mainz 05: Der Torwart ließ vor dem 0:1 den Ball nach vorne fallen. © firo | Unbekannt

Nur drei Tage nach der Liga-Schlappe bot sich dem VfL Bochum die Chance zur Revanche. Auch wegen der englischen Woche stellte Trainer Thomas Reis sein Team auf fünf Positionen um. Fehlschütze Sebastian Polter bekam im Sturm wie erwartet eine Pause, dafür durfte Neuzugang Jürgen Locadia erstmals von Beginn an spielen. Die Rückkehr von Gerrit Holtmann, Danilo Soares und Elvis Rexhbecaj war keine Überraschung, wohl aber die Aufstellung von Patrick Osterhage. Der Ex-Dortmunder kam in der Zentrale neben Rexhbecaj und Kapitän Anthony Losilla zu seinem zweiten Startelf-Einsatz. Konstantinos Stafylidis, Eduard Löwen, Takuma Asano und Christopher Antwi-Adjei saßen zunächst auf der Bank.

Reis sehnt sich momentan nach mehr Ideen im Angriff. An Bemühungen mangelt es den Bochumern aber insbesondere Zuhause nicht. Die 750 zugelassenen Zuschauer auf der Nordtribüne wollten 26.000 Fehlende vergessen machen, der VfL drängte nach vorne. Schon nach fünf Minuten schüttelte Holtmann Mainz-Keeper Robin Zentner mit einem strammen Schuss wach. Es fehlte nicht viel, Locadia wäre noch an den Abpraller gekommen. Mainz unternahm nicht viel, erst in der 19. Minute kam Karim Onisiwo per Brechstange zum Abschluss.

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Der läuferisch gute Beginn machte den Bochumern Mut. Das Viertelfinale hatte der VfL zuletzt 2016 erreicht. An großen Momenten fehlte es in jüngster Vergangenheit nicht. In der Vorsaison gewann Bochum in der zweiten Runde einen Elfmeter-Krimi gegen Mainz. In dieser Saison sorgte Torwart Manuel Riemann schon für Spektakel, als er den VfL im Elfmeterschießen gegen Augsburg ins Achtelfinale schoss und auf dem Zaun mit den Fans feierte.

Damals wurde Riemann für das Elfmeterschießen eingewechselt, diesmal verzichtete Reis auf Ersatzkeeper Michael Esser. Riemann, der Pokalheld gegen Augsburg, wurde schon vor Anpfiff von den Fans besungen, doch in Minute 36 brach die Stimmung abrupt ab. Riemann ließ einen Schuss von Anton Stach aus zwanzig Metern nach vorne abprallen, der Mainzer Karim Onisiwo traf zur Führung. Kurios, weil Riemann im leisen Stadion eine Ewigkeit zu brauchen schien, um vom Boden hochzukommen und Onisiwo einige Meter zurücklegen musste bis zum Ball.

Das Viertelfinalticket würde in einem eher tristen Winter Schub geben – auch finanziell. Doch davon war der VfL Bochum zur Halbzeit weit entfernt.

Eiskalt: Milos Pantovic verwandelt für den VfL Bochum den Elfmeter zum 1:1 gegen Mainz.
Eiskalt: Milos Pantovic verwandelt für den VfL Bochum den Elfmeter zum 1:1 gegen Mainz. © Getty | Unbekannt

Nach der Pause gab es aufmunternden Applaus für Riemann. Dessen Vorderleute wollten den Fehler schnell wieder gut machen, vor allem einer: Milos Pantovic.

Der 25-Jährige war in Mainz in eine vieldiskutierte Szene verwickelt. Er wollte den Elfmeter schießen, aber Polter bestand darauf und vergab. Diesmal sollte Pantovic seine Chance bekommen. In der 54. Minute wehrte Mainz zwei Versuche von Locadia und Osterhage ab, der dritte führte zum Elfmeter:  Rexhbecaj wurde vom Mainzer Leandro Barreiro Martins im Strafraum umgerissen. Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Elfmeter – und Pantovic verwandelte eiskalt.

Die Pantotic-Show fand nur drei Minuten später eine Fortsetzung. Angestachelt vom Ausgleich rannte der VfL einen Konter. Nach einem Holtmann-Pass hebt Künstschütze Pantovic den Ball ganz gefühlvoll über Zentner – das 2:1 und der siebte Treffer für Pantovic.

VfL Bochum: Polter bereitet Tor zum 3:1 vor

In der 73. Minute wechselte Reis Stürmer Sebastian Polter für Jürgen Locadia aus. Polter konnte Pantovic so noch während des Spiels zu seinem Elfmeter beglückwünschen. Und der 30-Jährige fand auch noch selbst sein Glück: In der 73. Minute bediente er den ebenfalls eingewechselten Eduard Löwen zum 3:1-Endstand.