Bochum. Der VfL Bochum hat Verthomy Boboy keinen Profivertrag gegeben. Nun spielt er für Schalke, könnte da Profi werden. Das sagt Bochums Sportdirektor.
Aus dem scheidenden Jahrgang der U19 hat beim VfL Bochum kein Spieler einen Profivertrag angeboten bekommen. Verthomy Boboy, der als Talent gilt und in der abgelaufenen Saison bei den VfL-Profis ab und an mittrainierte und auch in Testspielen zum Einsatz kam, wechselte nun zum FC Schalke 04. Das musste er auch, weil es beim VfL keine U21- oder U23-Mannschaft gibt. Das sagt Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL, zum Wechsel von Boboy und der Idee, beim VfL ein sogenanntes Perspektiv-Team zu bilden.
Die Betriebssportmannschaft wird in ihrer ersten Saison Platz zwei in der Kreisliga C belegen. Sind Sie zufrieden mit dem Abschneiden des Teams?
Die Idee zur Betriebssportmannschaft kam ja aus dem Kreis der Mitarbeiter. Es sollte ein weiteres Gemeinschaftserlebnis geschaffen werden, der Zusammenhalt auch innerhalb der Geschäftsstelle gestärkt werden. Die Betriebssportmannschaft ist hervorragend angenommen worden, der Spaß steht im Vordergrund. Und nur unter diesem Aspekt ist auch ein jeweiliges Abschneiden zu betrachten.
Zehn Spieler aus der U19 der vergangenen Saison wurden verabschiedet. Verthomy Boboy spielt nun bei Schalke 04. Wäre es nicht ärgerlich für den VfL Bochum, wenn er dort den Weg zu den Profis schaffen würde, der ihm beim VfL offenbar nicht zugetraut worden ist?
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In vielen Clubs, die ohne eine U23 oder U21 agieren, ist es so, dass nicht alle Spieler für die jeweiligen Lizenzmannschaften infrage kommen. Insofern ist es normal, dass dort eine hohe Fluktuation herrscht und nicht jeder Spieler übernommen werden kann. Wir haben uns gemeinsam mit den Trainerteams der Lizenzmannschaft und der U19 in den letzten Monaten intensiv mit den U19-Spielern beschäftigt. Gemeinsam haben wir entschieden, Verthomy Boboy keinen Anschlussvertrag anzubieten.
2015 wurde die zweite Mannschaft des VfL Bochum vom Spielbetrieb abgemeldet. Gibt es konkrete Ideen, wieder eine zweite Mannschaft anzumelden?
Die Entscheidung, die Zweite Mannschaft abzumelden, ist vor meiner Zeit als Verantwortlicher gefällt worden. Wir machen uns permanent Gedanken darüber, wie wir den Übergang zwischen Jugend- und Profifußball optimieren können. Das Thema ist auch verbandsrechtlich zu betrachten. Wie es zum Beispiel Eintracht Frankfurt in Hessen gemacht hat, ist nach den Verbandsstatuten des FLVW nicht möglich.
Was ist aus der Idee geworden, ein Perspektiv-Team mit U19-Spielern und Profis, die nicht Stammspieler sind, zu bilden, das nicht am Spielbetrieb teilnimmt aber zumindest regelmäßig testet?
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Das ist eine der Ideen, die wir intensiv weiterverfolgen. Allerdings müssen wir auch noch auf die eigene Struktur im Talentwerk schauen. Nach dem Ausscheiden von Alexander Richter arbeiten wir mit Hochdruck an der Nachfolgeregelung. Wenn diese feststeht, werden wir gemeinsam an den bereits vorliegenden Konzepten weiterfeilen.