Berlin. Berlin hat endgültig seinen Hut in den Ring geworfen. Der Senat der Hauptstadt verabschiedete am Dienstag die Antworten auf die Fragen des DOSB und bekundete damit sein Interesse an der Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 oder 2028.
Der Berliner Senat hat am Dienstag seine Bereitschaft für eine Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 oder 2028 beschlossen. Der Senat verabschiedete in seiner Sitzung die Antworten auf die 13 Fragen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), die bis zum Sonntag eingereicht werden müssen.
"Wir haben einen umfangreichen Katalog entworfen. Wichtig ist, dass die Bewerbung eine breite Basis bei der Bevölkerung findet", sagte Berlins Regierender Bürgermeisters Klaus Wowereit auf einer Pressekonferenz in Berlin, bei der er zugleich seinen Rücktritt zum 11. Dezember dieses Jahres ankündigte.
Gegenbündnis hat sich bereits formiert
Es habe in Sachen Olympia einen sehr breiten Konsens im Senat gegeben. Wowereit kündigte an, dass ein Votum der Berliner am Ende des Prozesses stehen werde. Bereits zuvor hatten Vertreter der Regierungsparteien immer bekundet, die Bewerbung um die Spiele nur mit einem breiten Rückhalt in der Bevölkerung und großer Nachhaltigkeit bei der Nutzung der Sportstätten anstreben zu wollen.
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Doch auch die Gegner einer möglichen Olympia-Bewerbung der Hauptstadt haben sich längst im Bündnis "NOlympia" formiert. Im Abgeordnetenhaus steht vor allem die Linke kritisch zu einer Bewerbung. Der frühere Wirtschaftssenator Harald Wolf sagte am Dienstag im RBB-Sender Radio Eins, dass er ohne eine Reform beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) Spiele in Berlin ablehne. "Wir haben etwas gegen die Kriterien, die das IOC verlangt. Berlin braucht keine Investitionen in ein tolles Ereignis, das zwei Wochen dauert, sondern Investitionen in die Infrastruktur der Stadt", sagte Wolf. Eine Bewerbung würde Berlin etwa 50 Millionen Euro kosten, die eigentlichen Spiele mindestens zwei Milliarden Euro.
Berlin und Hamburg werden Konzepte präsentieren
Wowereit hält hingegen Olympia für "eine wichtige Zukunftsfrage. Für die Stadt ergibt sich damit eine große Chance. Ich würde es sehr bedauern, wenn Politik mutlos wird, nur weil man Angst davor hat, bei Bürger-Beteiligungen nicht die gewünschte Abstimmung zu bekommen", unterstrich Wowereit.
Berlin und sein Konkurrent Hamburg werden ihre Konzepte am 1. September öffentlich präsentieren. Der DOSB plant, am 6. Dezember über eine Olympia-Bewerbung zu entscheiden. Dann soll auch geklärt werden, ob ein deutscher Bewerbung für 2024 oder 2028 ins Rennen geht. 2017 wird das IOC den Austragungsort für 2024 bekanntgeben. (dpa)