Essen. Der Ausschluss von den Olympischen Spielen hat bei den Ringern weltweit für Bestürzung gesorgt. Auf den Deutschen Ringer-Bund kommen nun harte Zeiten vor, denn der Verband droht den Großteil seiner finanziellen Förderung zu verlieren. Nur ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt.
Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) fürchtet nach dem Ausschluss seiner Sportart von Olympia 2020 das finanzielle und sportliche Fiasko. Statt rund einer Million Euro, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) derzeit jährlich dem Fachverband zahlt, darf der DRB - gemessen an den Zuwendungen für andere nichtolympische Verbände - ab 2017 höchstens ein Zehntel dessen erwarten.
"Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass das Internationale Olympische Komitee uns doch im Programm lässt, aber wir sorgen uns um die Zukunft und brauchen Klarheit. Ich habe noch am Dienstag ein Gespräch beim DOSB angemeldet", sagte DRB-Präsident Manfred Werner dem Sport-Informations-Dienst (SID).
"Wenn es beim Olympia-Ausschluss bleibt, fehlen uns ab 2017 rund zwei Drittel unserer bisherigen Finanzen", sagt DRB-Generalsekretär Karl-Martin Dittmann, dessen Verband bisher über rund 500.000 Euro Eigenmittel pro Jahr verfügt. Statt 1,5 Millionen hätte der DRB künftig kaum mehr als eine halbe Million zur Verfügung.
Ringer geben Hoffnung nicht auf
Dittmann: "Wir könnten den Leistungssport nicht mehr finanzieren, kaum noch Trainer und Trainingslager finanzieren, müssten ähnlich stark beim Personal der Geschäftsstelle einsparen. Es hätte starke Auswirkungen bis auf die unteren Verbandesebenen."
Doch Dittmann hofft wie Präsident Werner, dass sich für den Ringersport noch eine Tür in Richtung Olympia 2020 auftut. "Der Weltverband prüft derzeit, was zum Ausschluss durch die Exekutive geführt hat. Ziel ist es, durch eine starke Präsentation Ende Mai beim IOC in St. Petersburg eine neue Chance zu erhalten, um dann bei der IOC-Session im September in Buenos Aires den Platz im Olympiaprogramm sichern zu können. Ringer sind Kämpfer", sagt Dittmann. (sid)