Essen. Max Hoff aus Essen ist über 1000 Meter der Kanu-König. Er hat bei den Deutschen Meisterschaften in Duisburg aber jüngere Konkurrenz.
Die Deutsche Meisterschaft im Kanurennsport ist seit Jahren Formsache für Max Hoff. Sie wird traditionell nach dem internationalen Saison-Höhepunkt ausgetragen und bietet den Stars der Branche die Chance, die in der Regel hoch dekorierten Häupter noch einmal den heimischen Fans zu zeigen und die nationale Hierarchie in den einzelnen Bootsklassen zu zementieren.
Im Kajak Einer über 1000 Meter ist bei den Männern Max Hoff seit 2009 der nahezu unangefochtene König. Nur 2017 und 2019 schaffte der Essener den Sieg nicht.
Kein Olympia, keine Rennen in Köln
In diesem Jahr nun ist die Meisterschaft der Rennsport-Kanuten nicht das erhoffte fröhliche Fest in Köln, bei dem die Olympiasieger aus Tokio gefeiert werden. Es gibt keine Olympiasieger, weil die Spiele coronabedingt verschoben werden mussten. Und es gibt keine Titelkämpfe in Köln, die vom 11. bis 16. August hätten stattfinden sollen, aber wegen hoher Hygieneauflagen abgesagt wurden.
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Stattdessen treffen sich die Kanuten von Freitag bis Sonntag in Duisburg zu einer abgespeckten Version ihrer nationalen Titelkämpfe. Gefahren wird nur in Einern, Rennen in Zweiern und Vierern wird es nicht geben. „Besser als nichts“, sagt Max Hoff. „Das ist der einzige offizielle Wettkampf, den wir in dieser Saison haben – aber es war schon schwierig, sich dafür zu motivieren.“
Natürlich wolle er sich gern zum zehnten Mal den Titel sichern, aber „wir sind in der Spitze enger zusammengerückt. Ich bin ein, zwei Sekunden langsamer als früher und ein paar andere sind zwei drei Sekunden schneller, deshalb hängen wir alle auf einem Fleck.“
Jakob Schopf rüttelt am Thron
Einer, der am Thron des 1000-Meter-Königs Hoff rüttelt, ist Jakob Schopf aus Potsdam. Im vergangenen Jahr hat er Hoff den nationalen Titel abgenommen. Allerdings ist der 21-Jährige auch der einzige, bei dem das den dreimaligen 1000-Meter-Weltmeister und Olympiadritten von London nicht weiter stört.
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Denn nach seinem Olympiasieg 2016 im Vierer ist Hoff in den Zweier umgestiegen – und hat sich den 17 Jahre jüngeren Schopf als kongenialen Partner ins Boot geholt. Der Altmeister und der Jungspund sind 2019 Weltmeister geworden und hatten Gold in Tokio fest im Visier. Danach – also jetzt – wollte der studierte Biologe Hoff in den Beruf einsteigen, ihm lag ein Angebot eines Nahrungsergänzungsmittel-Herstellers vor.
Hoff und seine Entscheidung für den Sport
Doch Corona hat Hoffs Pläne über den Haufen geworfen. Die Olympiamedaillen von Tokio werden erst im nächsten Sommer verteilt. Job oder Gold? Max Hoff musste eine schwere Entscheidung treffen – und sie fiel zugunsten des Sports aus: „Ich mache weiter, weil wir in Tokio um den Olympiasieg mitfahren können.“ Eine solche Chance wirft auch er nicht weg. Der 1000-Meter-König ist ein bisschen müde, aber sein Erfolgshunger ist ungebrochen.