Doha. Plötzlich war Schluss: Am letzten Tag der Leichtathletik-WM hat das ZDF die Übertragung des Finales abgebrochen. Viele Zuschauer waren empört.

Insbesondere aus deutscher Sicht war es ein großes Finale: Am letzten Tag der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Doha haben Malaika Mihambo und Joahnnes Vetter die Bilanz der deutschen Athleten aufgehübscht. Weitspringerin Mihambo gewann nach einer überragenden Leistung am Sonntagabend die Goldmedaille.

Nach dem Triumph von Zehnkämpfer Niklas Kaul war es das zweite Gold für den DLV. Speerwurf-Ass Vetter konnte im Anschluss immerhin noch Bronze gewinnen. Es war ein Spektakel für die Fernseh-Zuschauer, das unmittelbar nach dem Speerwurf-Finale ein plötzliches Ende fand.

Denn ab 20:15 Uhr beendete das ZDF seine Übertragung. Wer sich auf die Staffelläufe über 4x400 Meter der Frauen und Männer gefreut hatte, wurde bitter enttäuscht. Der Leichtathletik-Fan musste mit dem "Herzkino" vorliebnehmen. Die letzten Entscheidungen bei der WM konnten lediglich über die ZDF-Mediathek im Internet verfolgt werden. Diese war aufgrund zahlreicher Zugriffe nach dem TV-Ende allerdings so stark überlastet, dass es Probleme bei der Übertragung gab.

Der Frust vieler Zuschauer entlud sich in den sozialen Netzwerken. "Keine 4x400m-Steffel? Schwach und peinlich zugleich, ZDF", schrieb User "Luke G bei Twitter. Ein anderer Twitter-Nutzer schrieb im Auftrag seiner Mutter. "Meine Mutter (81) verfolgt die Leichtathletik-WM seit Beginn mit großer Begeisterung und Inbrunst. Die sitzt nun zu Hause und ist zu Tode betrübt. Internet hat sie nicht. Danke, ZDF!"

Der Ärger ist durchaus nachzuvollziehen. Nur rund eine halbe Stunde nach dem abrupten Ende der ZDF-Übertragung war das Event in Katar beendet. Auch ohne deutsche Beteiligung bei den Staffelläufen wäre eine Fortsetzung im Sinne zahlreicher Sportfans gewesen.

Auch interessant

Letztlich war es ein unwürdiger Abschluss einer ohnehin scharf kritisierten Weltmeisterschaft. Die insgesamt guten Leistungen der deutschen Sportler in Doha konnten nicht übertünchen, dass die WM alles andere als Werbung für die Sportart war. Die Hitze, kollabierende Athleten und die leeren Tribünen dominierten die Schlagzeilen vor allem zu Beginn der WM mehr als die Ergebnisse.